Sie bilden auch einen wirkungsvollen Hinter-
grund fur die rnattleuchtenden Metallgeräte, die auf
den Brettern stehen.
Blumenhalter, Tafelzeug, Leuchter, Schalen und
Vasen findet man. Als Material ist Alpakasilber, Silber,
emailliertes Eisenblech verwendet.
Das Alpakasilber wird meist gehämmert, das
Silber zeigt gern die glatten sich breitenden Flächen.
An Ahsbee erinnert die Neigung, diese Flächen mit
Steinen koloristisch zu illuminieren.
Das emaillierte Eisenblech tritt in der Form des
Durchbruches, des Gitterwerkes auf. Die Blumenhalter
aus diesem Material, die schlanken aufstrebenden
Säulen, an denen zierliche Körbchen sitzen, haben
viel spielenden Reiz der Form. Das luftige Filigran-
werk beflügelt das Aufstreben und das Grün der
rankenden Pflanzen, die sich um die weissen Spalier-
maschen spinnen, gibt einen schönen Farbenklang.
Auch interessante Arbeiten in Leder und l-Iolzintarsia
findet man, Keramik in delikater Tönung. Geschmacks-
r fein ist eine Kristalldose mit einem grossen Achat als
Vvzelsludie von Harold Felknßr Deckel von wolkig schimmernder Koloristik.
Zweckmässig erscheint ein Schachtisch mit links
und rechts sich öffnenden Fächern für die Steine und einer Kachelmusterung für die
Platte. Aber die Figuren haben zu sehr den Ehrgeiz der Groteske, sie sind plastische
Verwandte der Jossotschen Kartenfiguren. auch ist es vielleicht nicht sehr gebrauchs-
bedacht, solche Figuren aus zerbrechlichem Steingut zu machen, wenn auch die Porzellan-
zeit ihr viel kostbareres Material für solchen Zweck nicht schonte.
Gegen die ruhigen zurückhaltenden Formen der Geräte, die bei raffinierter Schmuck-
losigkeit feine Linien- und Proportionsreize erreichen, fallen merkwürdig die gezwungenen
Exzentrics der Plastik von Andri und Luksch auf, die sich hier in der Gesellschaft
Hoffmanns und Mosers produzieren.
t n:
x
Studien zum Thema „Lenbach intime" kann man in einer Bismarck-Ausstellung
bei Schulte machen.
Eine Fülle von Skizzen und Bildern aus den Archiven von Friedrichsruhe und
Schönhausen ist hier vereinigt und erzählt von dem Ringen des Künstlers um den Geist
und die Gestalt seines grossen Stoffes.
Variationen über das unerschöpfliche Leitmotiv Bismarck sind es. Alle Erscheinungs-
formen sucht Lenbach festzuhalten, er belauscht den Fürsten, er hält ihn in Zivil und
Uniform fest. Er fixiert den Kanzler, er bannt aber auch den Menschen, so wie er in
den Briefen an seine Familie sich gibt, Zeitung lesend, mit der Pfeife. Die Seinigen, die
Menschen, die er liebte und in deren Mitte er lebte, dürfen dabei zur Vervollständigung
nicht fehlen. Manche improvisierte Bemerkung unter der Signatur gibt etwas vom Moment
des Entstehens. Ein Bismarck-Kopf in Rötel ist „Grafen Herbert gewidmet von F. Lenbach,
Mitarbeiter am Verfall der Kunst".
Eine Pastellstudie des Profils, die offenbar erst nicht signiert war, ist gezeichnet „Auf
Befehl F. Lenbach". Auf einer Pappe sind die Köpfe des Kanzlers, der Fürstin Johanna,
der Söhne Herbert und Wilhelm vereinigt und man denkt dabei an die anregenden Nachtisch-
stunden, in denen Lenbach dem monumentalen Helden seiner grossen shakespearehaften
Gemälde menschlich näher kam.
Diese Skizzen und Einfälle sind wie Zwischenspiele zu Königsdramen. F. P.