des Pariser Salons akzeptiert und das
Kunstgewerbe den Kunstsälen ein-
verleibt, aber nicht alle Nationen und
diese nicht ausschliesslich haben
dieses Arrangement befolgt. Amerika
selbst hat die Neuerung sofort in
bedeutendem Masse inauguriert!
Während bisher der Künstler, der sich
dem Kunstgewerbe widmete, voll-
ständig in der Firma unterging und
sein Name und Verdienst ewig der
Vergessenheit anheirngegeben blieben,
so treten jetzt die einzelnen Künstler
als Aussteller auf und die Firma wird
nur als „ausführend" genannt, falls der
Künstler nicht auch die Ausführung
selbst und privatim besorgt. Es ist
hiedurch ein bedeutender Umschwung
in unserer ganzen kunstgewerblichen
Produktion zu erwarten. Hauptsäch-
lich ist derselbe dem Umstande zu-
zuschreiben, dass in den letzten Jahren
mehrere Fachschulen, besonders in
Chicago, New-York und auch in den
südlichen Staaten aufgeblüht sind,
deren Schüler sich nun zur Selb-
ständigkeit entwickelt haben und nicht
gesonnen sind, wie die ausländischen
Künstler, die bisher besonders für
hiesige Firmen arbeiteten, auf den
Ruhm ihrer Künstlerschaft zu verzich-
ten. Jung-Amerika ist stark und weiss
durchzusetzen, was der geduldige
Deutsche oder Franzose, der herüber
Weltausstellung zu St. Louis, Tischchen mit Blumen-
topf, k. k. kunstgewerbliche Lehranstalten
kam, weil er „drüben" kein rechtes Fortkommen fand, murrend ertrug! Trotz-
dem ist auch Amerika in dem „Varied Industries Building" reich vertreten,
da man dort mehr Raum beanspruchen konnte. Und manche Nationen wieder
haben ihr Kunstgewerbe im „ManufacturersWGebäude oder im „Liberal
ArtsWGebäude untergebracht - oder in allen dreien! Und dazwischen wieder
Reihen und Reihen maschineller Waren! Und im Gebäude für Minen und
Metallurgie findet man ebenfalls Töpferarbeiten, im Forst- und Agrikultur-
gebäude Möbel und Schnitzwerke in Verbindung mit bestimmten Aus-
Stellungen, dann haben viele Staaten, ausländische und amerikanische, auch
ihre kunstgewerblichen Produkte in ihre eigenen Staatsgebäude plaziert.