MAK

Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 12)

Weltausstellung zu St. Louis, j. G. Brown. New-York, "Eine ernste Geschichtz" 
 
nicht behaupten, dass die Errichtung dieser internationalen Abteilung im 
amerikanischen Kunstpalast mir völlig einleuchtet. Ich glaube vielmehr, 
wenn man der jungen amerikanischen Künstlerschaft einen grösseren Raum 
eingeräumt hätte, so wäre man richtiger verfahren. Der eigentliche Grund, 
dass man so manche der bedeutenden jungen Talente vermisst und dafür 
jene fremden Meister in der amerikanischen Abteilung Findet, ist wohl peku- 
niärer Natur. Die Summe, welche für die amerikanische Kunstabteilung aus- 
gesetzt war, belief sich auf 5000 Dollars für jeden Staat. In der letzten Stunde 
wurde erreicht, dass weitere 5000 Dollars bewilligt wurden. Diese Summen 
genügten ja für manche der westlichen Staaten, in denen noch wenig echte 
Kunst produziert wird, für den Osten, der der grösseren Entfernung halber 
viel grössere Transportkosten benötigte und wo viel mehr in künstlerischer 
Beziehung geleistet wird, keineswegs. Dass die Regierung der Vereinigten 
Staaten nicht tiefer in den Säckel griff, um die aufblühende amerikanische 
Kunst zu fördern, kann uns nicht wundern, denn das ist ja eben der grosse 
Hemmschuh in unserer Republik: Von Staatswegen wird die Kunst noch fast 
gar nicht gefördert. Museen, Kunstakademien und so weiter sind privaten 
Unternehmungen überlassen und es fehlten auch die öffentlichen Aufträge 
bis vor kurzem völlig. Jetzt tritt ein geringer Aufschwung ein. Die Ausstellungs-
	        
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