deduzieren, hatte man dies nicht nötig.
Jeder, der die Hauptsäle der amerikani-
schen Kunstabteilung betritt, dem wird
die gedämpfte, satte Farbengebung, eine
Harmonie in matten Tönen auffallen
und meistens gefallen. Es war vielen
Ausländern eine Überraschung, die
amerikanischen Säle zu durchwandern.
Ganz deutlich tritt die Beeinflussung der
Barbizonisten und der Holländer (sowohl
derjenigen des XVII. Jahrhunderts als
der modernen) zutage, aber auch, dass
eine nationale amerikanische Kunst ihre
Auferstehung feiert. Aus dem Westen
ist natürlich in dieser westlichen Aus-
stellung manches aufgenommen worden,
was vor einem europäischen Kunstforum
nicht bestehen würde, aber die Haupt-
säle könnten sich überall sehen lassen.
Und auch imWesten tut sich ein Zentrum
auf, das bedeutend der Beachtung wert
ist: Die Chicagoer Künstlerschaft.
Ferner ist Ausstellung durch Weltausstellung zu St. Louis, Gustav Gerlach,
Beschickung der vorzugsweise im Aus- alleäorische Figur nMinnesßra"
lande lebenden Amerikaner bereichert.
Da ich, wie gesagt, der östlichen Künstler in meinen früheren
Aufsätzen hauptsächlich gedacht und damit deren Beiträge zur Welt-
ausstellung im grossen mitbesprochen habe, so werde ich auch in Betreff
der Illustrationen jetzt mehr des Westens gedenken und der besten der
im Auslande lebenden Amerikaner.
Unter ihnen steht natürlich John S.
Sargent voran. Das so sehr charakteristische
und lebensvolle Porträt unseres Malers
William M. Chase - das Schüler des Letz-
teren für das New-Yorker „Metropolitan
Museum of Art" erworben haben - ist ein
prägnanter Beweis für Sargents gr0ss-
zügige, geniale Auffassungsweise und
Technik, vielleicht ein noch beredterer als
das Trio-Bildnis der drei Misses Huntes,
das so wie auf der „American Artists Aus-
stellung" in New-York, auch auf der Welt-
Wemussteuung zu St. Louis, Blummmpn ausstellung einen Ehrenplatz einnimmt.
Rqokwogd pmwy Co, Auch Mc Neill Whistler fehlt nicht. Sein