„Sphinx" behandelt und auch Andrea Taver-
niers „Das Leben ein Traum". Letzteres Bild
- das Werk eines sehr jungen Künstlers - war
mir besonders sympathisch. Die Phasen des
Lebens, das dahin schwindet rasch wie ein
Traum, sind in dem Triptychon ohne über-
triebenes Pathos in traumhaft visionärer Weise
behandelt. Aber doch scheinen die Gestalten
Fleisch und Blut zu haben und eine mit ihnen
harmonierende Landschaft umgibt sie. Eine
gedämpfte aber warme Farbenskala ist an-
gewendet. Manche Bilder von Angelo Morbelli
zeigen auch eine ähnliche Technik. Das beste
Bildnis, zugleich ein Meisterstück an kolo-
ristischer Behandlung, ist Antonio Mancisin
(Rom) Porträt des Marchese de
Grille. Als farbenkräftige Gemälde,
die aber mit ihrer lebhaften Vor-
tragsweise eindrucksvoll wirken,
sind Cesare Laurentis Bilder zu
erwähnen und Antonio Rizzi leistet
an farbenfreudigen und dabei sehr
richtig beobachteten Bildern
„Bauernmädchen" im Freilicht und
eine „Genesende" zwischen bun-
ten Kissen und Decken wohl das .
Bedeutendste. „Ist das Christus" Weltausstellung zu Ezrxrxslgsarlo Fontana, „Dante
betitelt sich ein eigentümliches
Bild, welches eine Schaar Gläubiger auf einer Bergeshöhe darstellt, die eine
Lichterscheinung beobachten. Lorenzo Delleani aus Turin hat es gemalt.
Minder befriedigt die „Himmelfahrt" von Morbelli, eine pretentiöse, aber
schwache Leistung in präraphaelitischer Manier.
Auf landschaftlichem Gebiete steht Gaetano Espositos „Hafen von
Neapel" voran. Das Werk eines jungen Künstlers, der den Reiz der durch-
sichtigen Fluten vorzüglich wiederzugeben weiss. Petro Gabrinis „An der
See" ist ebenfalls ein Bild von bedeutenden Vorzügen. „Die Perle", ein
junges Weib mit zartem Körper, das sich eben den Fluten anvertrauen
will, ist ein Gemälde von schmelzvoller Farbenpracht und sehr schönen
edlen Linien in dem Akt. Luigi Gioli, ein junger Florentiner, hat zwei Bilder
geliefert, die zwar etwas trockene Farbe aufweisen, aber durch ihre vor-
zügliche Zeichnung hervorstechen, „Trinkende Pferde" und „Das Dreschen".
Besonders ist die lebensvolle Wiedergabe der Pferde bemerkenswert.
Natale Attanasio (Rom), Allesandro Battaglia, ebenfalls aus Rom und
Leonardo Bazzaro aus Mailand sind noch in erster Linie zu nennen.
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