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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 2)

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Kioto war in der Zeit der Militärherrschaft am häufigsten der Sitz des 
Staatsoberhauptes. Wie groß der Glanz einst gewesen sein mag, erfahren 
wir aus alten Beschreibungen, wie sie auch Brinkley in seinem neuen viel- 
bändigen Werk über Japan und China zitiert. Eine derselben führt an, daß 
der Blumenpalast des Shoguns 600.000 Goldstücke (das ist zirka 24 Millionen 
Kronen) und eine einzelne Türe im Takakura Palast (der Mutter und Frau 
des Shoguns) 20.000 Goldstücke (77o.ooo Kronen) gekostet hat; daß kostbare 
Paläste für den in der Hauptstadt ansässigen und den Provinzadel errichtet 
waren und selbst für Mediziner, Wahrsager und kleinere Beamte stattliche 
Behausungen bestanden, so daß man 6000 bis 7000 l-Iäuser vornehmen 
Stiles in Kioto zählen konnte. Bis auf den kaiserlichen Palast, von dem ein 
Teil noch besteht, fanden die meisten anderen einen frühen Untergang, von 
dem der Dichter singt: „Die Hauptstadt gleicht der Abendlerche, sie erhob 
sich mit Gesang und sank unter Tränen". 
Ein besseres Schicksal hatten die Tempel- und Mausoleumbauten, von 
denen man heute noch in Kioto gegen dreitausend zählt. Sie bilden so sehr 
den Glanzpunkt in der Baugeschichte von japan, daß wir uns vor allem mit 
ihnen befassenmüssen. Natürlich gilt aber die allgemeine Charakterisierung 
auch für die zahlreichen verwandten Anlagen, wie solche in Nikko, Tokyo, 
Nara und anderwärts noch bestehen. 
Im allgemeinen ist zu bemerken, daß die Mausoleen der kaiserlichen 
Familien noch größeren Prunk aufweisen als die Tempel, daß aber ein 
verwandter Baucharakter beiden Typen eigen ist. Die beiden Religionen, der 
Shintokultus wie der Buddhakultus sind in ihren Bauwerken gleichfalls
	        
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