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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 2)

Buddhistischer Tempel in Nagasaki 
 
Der große Feuchtigkeitsgehalt der Luft, der durch die Insellage gegeben 
ist, hat auch noch andere bautechnische Folgen, die sich im Tempelbau zur 
kunstreichsten Durchbildung geführt zeigen. Einerseits sehen wir alle frei- 
stehenden Objekte: Glocken, Brunnen, Laternen, selbst Einfriedungen und 
Pfosten mit Schutzdächern überdeckt, die mitunter, wie bei den Zistemen- 
und Glockengehäusen der Tempelanlagen, zu besonders reizvollen Lösungen 
führen, andrerseits werden alle jene Techniken bis zu hoher Vollendung 
gebracht, die dem Holz einen Schutz gegen atmosphärische Einflüsse 
verleihen; zu diesen tritt fördernd der hochentwickelte Farbensinn, die 
Farbenfreudigkeit der Japaner hinzu. 
Zu den fürstlichen Mausoleen in Nikko führen in edlem Schwung über 
ein reißendes Gewässer zwei sehr alte Brücken; eine für die allgemeine Be- 
nützung aus einfachen Granitquadem in einfachen, die Konstruktionselemente 
des Holzes nachbildenden Formen. Daneben eine für das königliche 
Gepränge aus Holz mit rotem Lacküberzug und reicher Vergoldung. Das 
bei uns so wenig als Baumaterial geschätzte Holz wird in Japan durch kost- 
bare Überzüge zum höchsten Prunk geeignet gemacht - der von uns so 
sehr geschätzte härtere Stein dient nur geringeren Zwecken. 
Was durch metallische Verbindungsstücke, geschnitzte und poly- 
chromierte Füllungen, glänzende Lacküberzüge in Japan an Prunk geleistet 
werden kann, zeigen in typischer Weise die prächtigen Einfriedungen und 
Portalbauten der buddhistischen Tempel und Mausoleen wie jene der „Kaiser- 
gräber" zu Nikko. Die höchste Steigerung der Mittel Hndet dann im Innern
	        
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