Vorstadien, andrerseits das Ausklingen der deutsch-rheinischen Emailkunst
im Mittelalter beleuchten sollen und die drittens bestimmt sind, durch
Skizzierung der Eigentümlichkeiten anderer gleichzeitiger Emailschulen
namentlich der lothringischen, die
spezifische Art der Kölner um so
plastischer hervortreten zu lassen.
Daß die rheinische Emailkunst des
XII. jahrhunderts nicht aus einer freien
Erfindung der Deutschen jener Zeit
hervorgegangen ist, sondern mittelbar
oder unmittelbar durch das Beispiel
der historischen Emailwerke der Mittel-
mecrkunst provoziert wurde, ist auch
Falke nicht im geringsten zweifelhaft
geblieben. Er hebt ausdrücklich hervor,
daß selbst eine so spezifische Eigen-
schaft des rheinischen Emails, wie die
Grubentechnik auf Kupfer, bereits an
römischen Emails der vorkonstantini-
schen Zeit nachzuweisen ist. Aber einen
ununterbrochenen Zusammenhang mit
dieser kaiserrömischen Emailkunst
glaubt Falke für die rheinische doch
ablehnen ZLl SOHCD, dem Kreuzbehälter aus der Sammlung Oppenheim,
IV. Jahrhundert im römischen Welt- Byzanz-VIII-Jahrhunde"
reiche das Email durch das „Zellen-
mosaik", das ist durch Einlage flacher, farbiger Steine, namentlich
Granaten, in Gold oder Goldbronze, ersetzt worden ist. Eine zusammen-
hängende Kette deutscher Emailübung scheint ihm erst seit der karolingischen
Zeit nachweisbar, und da war es nicht mehr das Grubenemail auf Kupfer,
sondern das Zellenemail auf Gold, das man seit Karls des Großen Zeit in
Deutschland herzustellen wußte und
dessen Kenntnis und Gebrauch auf
deutschem Boden Falke durch nahezu
drei Jahrhunderte, vom Ende des VIII.
bis zur Mitte des XI., an einer Reihe
von Denkmalen (Abbildung Seite I0]
Scheibenmnl aus Scheibenmm aus verfolgen konnte. Das Zellenemail auf
Ketilach, Sammlung dgyvgysgadtPgl-au bei Gold hat aber damals und durch das
Funk" m" Villaßh- Slädfisßhßs ganze Mittelalter hindurch die spezi-
Museum zu Villach . . . .
Fisch byzantinische Emaillierkunst ge-
bildet und Falke zweifelt infolgedessen nicht daran, daß es Anregungen
von oströmischer Seite gewesen sind, die in Deutschland zunächst durch
drei Jahrhunderte eine strengere Nachahmung der Vorbilder, seit dem
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