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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 1)

Vorstadien, andrerseits das Ausklingen der deutsch-rheinischen Emailkunst 
im Mittelalter beleuchten sollen und die drittens bestimmt sind, durch 
Skizzierung der Eigentümlichkeiten anderer gleichzeitiger Emailschulen 
namentlich der lothringischen, die 
spezifische Art der Kölner um so 
plastischer hervortreten zu lassen. 
Daß die rheinische Emailkunst des 
XII. jahrhunderts nicht aus einer freien 
Erfindung der Deutschen jener Zeit 
hervorgegangen ist, sondern mittelbar 
oder unmittelbar durch das Beispiel 
der historischen Emailwerke der Mittel- 
mecrkunst provoziert wurde, ist auch 
Falke nicht im geringsten zweifelhaft 
geblieben. Er hebt ausdrücklich hervor, 
daß selbst eine so spezifische Eigen- 
schaft des rheinischen Emails, wie die 
Grubentechnik auf Kupfer, bereits an 
römischen Emails der vorkonstantini- 
schen Zeit nachzuweisen ist. Aber einen 
ununterbrochenen Zusammenhang mit 
dieser kaiserrömischen Emailkunst 
glaubt Falke für die rheinische doch 
ablehnen ZLl SOHCD,   dem Kreuzbehälter aus der Sammlung Oppenheim, 
IV. Jahrhundert im römischen Welt- Byzanz-VIII-Jahrhunde" 
reiche das Email durch das „Zellen- 
mosaik", das ist durch Einlage flacher, farbiger Steine, namentlich 
Granaten, in Gold oder Goldbronze, ersetzt worden ist. Eine zusammen- 
hängende Kette deutscher Emailübung scheint ihm erst seit der karolingischen 
Zeit nachweisbar, und da war es nicht mehr das Grubenemail auf Kupfer, 
sondern das Zellenemail auf Gold, das man seit Karls des Großen Zeit in 
Deutschland herzustellen wußte und 
dessen Kenntnis und Gebrauch auf 
deutschem Boden Falke durch nahezu 
drei Jahrhunderte, vom Ende des VIII. 
bis zur Mitte des XI., an einer Reihe 
von Denkmalen (Abbildung Seite I0] 
Scheibenmnl aus Scheibenmm aus verfolgen konnte. Das Zellenemail auf 
Ketilach, Sammlung dgyvgysgadtPgl-au bei Gold hat aber damals und durch das 
Funk" m" Villaßh- Slädfisßhßs ganze Mittelalter hindurch die spezi- 
Museum zu Villach . . . . 
Fisch byzantinische Emaillierkunst ge- 
bildet und Falke zweifelt infolgedessen nicht daran, daß es Anregungen 
von oströmischer Seite gewesen sind, die in Deutschland zunächst durch 
drei Jahrhunderte eine strengere Nachahmung der Vorbilder, seit dem 
 
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