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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 1)

mit immerhin dis- 
kutablen Gründen 
mit einem am 
Maurinus-Schrein 
dargestellten und 
inschriftlich als 
Fridericus be- 
zeichnetenMönch 
(Abb. Seite 13 
unten) in Verbin- 
dung bringt. Die 
Zahl seinerWerke 
ist weitaus die 
größte unter allen 
Gruppen, die einer 
einzelnen Künst- 
lerpersönlichkeit 
zugewiesen wer- 
den können. Falke 
unterscheidet in 
seinem Schaffen 
 
Detail von der Rückseite des Mbllillfgß: zlituz-Reliquiars, Schule von Verdun. zwei Perioden. 
Die erste des 
Werdens, worin er teilweise noch an die strenge Weise des Eilbertus 
anknüpft, wenngleich er sich von diesem bereits durch die lebhaftere 
äußere Bewegung seiner Figuren, durch die stärkere Betonung des kon- 
zentrischen farbigen Hintergrundes als solchen, wogegen ihn Eilbert noch 
wesentlich als Rahmen behandelt hatte, endlich durch die Zusammen- 
fassung der gravierten modellierenden Faltenlinien zu schattenderen Massen 
in deutlichem Sinne einer gesteigerten Modellierung unterscheidet: ein 
Vergleich der beiden Abbildungen Seite 14 oben und unten wird das Ver- 
hältnis klar machen. Den Höhepunkt dieser Periode bilden die zwei 
bekannten Kuppelreliquiare im Welfenschatz und im South Kensington 
Museum, das letztere zugleich den Übergang zur zweiten Periode. Diese 
kennzeichnet sich durch eine farbigere und in der Rundung gefälligere 
Bildung des lappigen Blätterrankenornaments und ganz besonders durch 
die Abschattierung der farbig emaillierten Figuren auf farbigem Grunde. In 
letzterer Beziehung bedeutet der Maurinus-Schrein (Abbildung Seite I6) 
die höchste Leistung der rheinischen Emailkunst, die von keiner späteren 
übertroffen wurde. Den Ansporn zu dieser Wandlung hat aber Fridericus 
von Seite eines wallonischen Meisters, des Godefroy de Claire aus Maastricht, 
empfangen, dessen Heribert-Reliquiar in Deutz (Abbildung Seite x7) dem 
Kölner Meister die Augen darüber geöffnet haben dürfte, wie mit farbigen 
Mitteln eine gesteigerte haptische Wirkung zu erreichen wäre.
	        
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