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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 1)

weniger stark belebt, wie auf der Vor- 
lage. Sehr bemerkenswert ist auch die 
Umwandlung der Bühne. Im Stich 
spielt sich der Vorgang am Eingange 
des Palastes des Admetos ab. Der 
Modelleur setzt an die Stelle der ganzen 
Architektur nur zwei von Zweigen um- 
rankte Säulenstümpfe und läßt den 
Sarkophag, der auf dem Stiche im 
Hintergrunde links sichtbar wird, zu 
einer hinter Herkules stehenden Urne 
zusammenschrumpfen. Das Stein- 
pflaster wird zum Erdboden, auf dem 
Granatapfel wachsen. Daß der Model- 
leur damit bewußt den Schauplatz 
der Handlung von dem Eingange zum 
Königspalaste „vor die Grabmäler des 
Friedhofes, um verstanden zu werden", 
wie Grünewaldik meint, verlegt habe, 
ist wohl kaum anzunehmen. Auch kann 
in keinem Falle Wielands Singspiel 
Alkeste den Frankenthaler Künstler, 
wie aus seiner Abhängigkeit von dem 
französischen Stiche hervorgeht, ange- 
 
Chinesengruppe, Meißen, um x75o (Sammlung des 
Herrn Dr. von Pannwitz in München) 
regt haben. Quelle für Coypel wird jedenfalls Racine gewesen sein. 
AUSSTELLUNG VON STUDIENARBEITEN 
STAATLICHER KUNSTGEWERBLICHER 
UNTERRICHTSANSTALTEN Sv 
iav_' auf-d 
N der vielumstrittenen Frage der Reform des 
Zeichenunterrichtes hat sich endlich in Fach- 
kreisen die Überzeugung allgemein Bahn 
gebrochen, daß jede Umbildung der Unter- 
weisung im freien Zeichnen, wenn sie Aus- 
sicht auf Erfolg bieten soll, der Hauptsache 
nach auf frühzeitiges und eingehendes Natur- 
studium gegründet sein müsse. 
Wenn auch über die einzuschlagenden 
Wege, über den Zeitpunkt des Beginnes der 
bezüglichen Übungen und über den Umfang derselben, sowie über die Wahl 
der anzuwendenden Techniken derzeit noch zahlreiche und tiefgreifende 
i" Dr. Grünewald-Speyer. Alkesxe. Eine Frankenthaler Porzellangruppe im Pfälzischen Museum, 
Seite 5x u. Ff. 

	        
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