George Frederick Watts. Philip Calderon Esqu.
(nach einer von F. Hollyer überlassenen Photographie)
eine seltene Gabe. Watts besaß sie nur zeitweilig. Einer seiner vollendetsten
Arbeiten in dieser Beziehung ist das Bild „Denn er besaß große Güter".
Der Inhalt ist der Bibelerzählung von dem reichen Manne, Marcus X. 22.,
entnommen. „Und er war traurig, als er dies sagte, und ging bekümmert
hinweg, denn er besaß große Güter". Auf einer nicht großen Leinwand steht
ein Mann, der uns halb seinen Rücken zukehrt, während sein Gesicht uns
verborgen ist. Man sieht ihm an, wie er sich abhärmt; denn die Haltung
von Kopf und Schultern und jede Linie seiner Gestalt drückt große Beküm-
mernis aus. Diese feine Zeichnung zeigt uns den Umfang der Kraft, die
Watts zuweilen besaß, um Gemütsbewegungen auszudrücken. Dieses Bild
und die beiden Seitenstücke „Evas Erschaffung" und die „Verkündigung
Adams und Evas" zeugen aber auch von der bedauerlichen Sorglosigkeit,