eine Dose der Wiener Porzellanfabrik,
die heute im Besitze des Herrn Dr. Fig-
dor sich befindet, mit sechs Gruppen
spielender Putten und Girlanden von
reizender Wirkung in den Farben de-
koriert und mit einer Signatur ver-
sehen ist: „Pinxerat Wenceslaus
Chudy. A0. 1758." Er war jedenfalls
einer der hervorragendsten Porzellan-
maler, sei es, daß er in der Wiener
Fabrik angestellt war, sei es, daß er
als sogenannter Über- oder Haus-
maler diese Kunst ausgeübt hat.
In der zweiten Hälfte des XVIII.]ahr-
hunderts ist es in Österreich ein
Künstler, der durch künstlerische
Auffassung und malerische Qualitäten
alle zeitgenössischen Miniaturmaler
hoch überragt und der durch die
_ _ Emwnßgi" Maße _ Ausstellung, die den Vergleich seiner
Signiert: Ern. Peter x84: (Erzherzog Rainer und w k . d _, l, h
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hat, in seinem Werte erkannt und ge-
würdigt worden ist: Heinrich Friedrich Füger. Er ist in Heilbronn geboren
und schon in seinem elften Lebensjahre zeigte sich sein Talent für die
Miniaturmalerei. Über Fügers Leben ist eine Reihe von Arbeiten erschienen,
auf die wir hiemit verweisen. Es sind dies vor allem die Arbeit Ferdinand
Labans im „Jahrbuche der königlich preußischen Kunstsammlungen,
XXVI. Band", sowie die bei Laban zitierten
Werke. Als Füger die große Malerei, vor allem
die der Franzosen kennen lernt, verzweifelt
er an seinem Talente, er will in Halle die
Jura studieren, setzt aber seine künstlerischen
Studien während der Universitätsstudien fort,
malt Miniaturen und wird dann durch Oeser
in Leipzig der großen Kunst zugeführt. Die
Notwendigkeit aber, sich den Lebensunterhalt
zu schaffen, läßt ihn der Miniaturmalerei nicht
untreu werden, er verfertigt einige vorzügliche
Porträte, beschickt die Dresdener Ausstellung
und lernt in Dresden den Vertreter Englands
Sir Robert Murray Keith kennen, der ihn wohl
aller Wahrscheinlichkeit nach mit den Werken
der damals bedeutendsten englischen Miniatur-
, _ Graf Franz Ernst Harrach
malen vor allem Cosway, Sowie mit den Sign;Daffinger(GrafjohannzuX-larrach)