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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 4)

Vorbildern dieser Künstler mit Rey- 
nolds, Gainsborough, Romneyvertraut 
gemacht hat. Wir wissen ja, wie groß 
der englische Einfiuß in der zweiten 
Hälfte des XVIII. Jahrhunderts in 
Deutschland gewesen ist und es wurde 
in dieser Zeitschrift in einem Aufsatze 
zur Entwicklung des Biedermeier- 
stiles diese Frage des näheren erörtert. 
Alle Modezeitschriften, die zu dieser 
Zeit in Dresden, Leipzig und Weimar 
erscheinen, sind voll von englischen 
Vorbildern, in allen kulturellen An- 
gelegenheiten erscheinen die Eng- 
länder als Vorbilder, so daß von den 
Schriftstellern der damaligen Zeit die 
Deutschen wiederholt der „Angle- 
manie" geziehen werden. Der starke 
englische Einüuß, den wir in den 
Miniaturbildnissen Fügers finden, ist Emmmg Ran" 
also ganz erklärlich und auch Laban Signiert: Ein-PCI" _ 
Sagt an) angegebenen Orte: „so  (Erzherzog Rainer und Erzherzogm Maria) 
man nun Fügers Miniaturen sich ohne das Vorbild Cosways und der gleich- 
zeitigen englischen Porträtminiaturmaler nicht wird denken können . . . ." 
Füger ging dann, von Keith an Kaunitz empfohlen, nach Wien und 
erhielt ein Stipendium für Italien. Die Eindrücke, die er hier erhielt, waren 
für den Künstler als Tafelmaler von hervorragendster Bedeutung, hier gewann 
die Antike die Macht über ihn, aber in seinen 
Miniaturporträten blieb er seiner freien Auf- 
fassung der Natur und der vorzüglichen 
Wiedergabe mit enormem technischen Können 
treu. Charakteristisch für Füger ist die Vor- 
zeichnung der Gesichter mit einem eigentüm- 
, lichen Rot, mit dem er, besonders bei männ- 
' lichen Porträten oft die ganze Modellierung 
fertigstellte, bei den Köpfen der Damen aber, 
für die der Ton der Vorzeichnung zu stark 
gewesen wäre, geht er mit zarten, feinen, 
durchsichtigen, grauen Schatten über das 
durchleuchtende Rot und erzielt eine äußerst 
lebendige fleischliche Wirkung. In der Draperie 
ist er von außerordentlicher Breite, durchaus 
nicht ängstlich. Manche Bilder sind mit ge- 
 
 
Gräün Anna Harrach-Lobkowits __ . . 
Sigm Damm (Gmjoh zu Hanach) radezu verbluffendem Impressionismus gemalt,
	        
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