Vorbildern dieser Künstler mit Rey-
nolds, Gainsborough, Romneyvertraut
gemacht hat. Wir wissen ja, wie groß
der englische Einfiuß in der zweiten
Hälfte des XVIII. Jahrhunderts in
Deutschland gewesen ist und es wurde
in dieser Zeitschrift in einem Aufsatze
zur Entwicklung des Biedermeier-
stiles diese Frage des näheren erörtert.
Alle Modezeitschriften, die zu dieser
Zeit in Dresden, Leipzig und Weimar
erscheinen, sind voll von englischen
Vorbildern, in allen kulturellen An-
gelegenheiten erscheinen die Eng-
länder als Vorbilder, so daß von den
Schriftstellern der damaligen Zeit die
Deutschen wiederholt der „Angle-
manie" geziehen werden. Der starke
englische Einüuß, den wir in den
Miniaturbildnissen Fügers finden, ist Emmmg Ran"
also ganz erklärlich und auch Laban Signiert: Ein-PCI" _
Sagt an) angegebenen Orte: „so (Erzherzog Rainer und Erzherzogm Maria)
man nun Fügers Miniaturen sich ohne das Vorbild Cosways und der gleich-
zeitigen englischen Porträtminiaturmaler nicht wird denken können . . . ."
Füger ging dann, von Keith an Kaunitz empfohlen, nach Wien und
erhielt ein Stipendium für Italien. Die Eindrücke, die er hier erhielt, waren
für den Künstler als Tafelmaler von hervorragendster Bedeutung, hier gewann
die Antike die Macht über ihn, aber in seinen
Miniaturporträten blieb er seiner freien Auf-
fassung der Natur und der vorzüglichen
Wiedergabe mit enormem technischen Können
treu. Charakteristisch für Füger ist die Vor-
zeichnung der Gesichter mit einem eigentüm-
, lichen Rot, mit dem er, besonders bei männ-
' lichen Porträten oft die ganze Modellierung
fertigstellte, bei den Köpfen der Damen aber,
für die der Ton der Vorzeichnung zu stark
gewesen wäre, geht er mit zarten, feinen,
durchsichtigen, grauen Schatten über das
durchleuchtende Rot und erzielt eine äußerst
lebendige fleischliche Wirkung. In der Draperie
ist er von außerordentlicher Breite, durchaus
nicht ängstlich. Manche Bilder sind mit ge-
Gräün Anna Harrach-Lobkowits __ . .
Sigm Damm (Gmjoh zu Hanach) radezu verbluffendem Impressionismus gemalt,