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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 4)

Zweige und Sträucher 
blaßroter Rosen neigen, 
die am Eingange des 
Tores wachsen. Mit aus- 
gestrecktem Arm hält er 
den Tod zurück, kühn 
und furchtlos schaut er 
ihm ins Gesicht: „Hier 
darfst du nicht herein." 
Das Ringen zwischen den 
beiden läßt keinen Zwei- 
fel, wer der Stärkere ist. 
Der verborgene Sinn des 
Bildes deutet auf jenen 
machtvollen Mut der Lie- 
be, der sich für unbesieg- 
bar hält und bis zuletzt 
sich kämpfend wehrt. 
Jüngst machte ein 
wohlbekannter Künstler 
mir gegenüber die Be- 
merkung, daß die Größe 
von Watts Entwürfen 
eine fast unbegrenzte 
MannigfaltigkeitvonAus- 
legungen herausfordere. 
Wie wohlbekannt, pfleg- 
ten die altenMeister ihren 
Schülern eine Aufgabe 
zu geben, bei der sie all 
ihre technische Fertigkeit 
ebenso wie ihre Erfin- 
dungskraft zum Ausdruck 
bringen sollten. Warum 
stellt man heute nicht 
in offenem Wettbewerb 
unseren Kunstjüngern 
solche Aufgaben? Da- 
durch würde man jenes 
geistige Element in den 
Gemälden wecken, durch 
das Watts Anerkennung 
und Ruhm erntete. Der Gedanke bei jungen Künstlern ist oft zaghaft und 
scheut sich, ursprünglichen Eingebungen zu folgen, so bleibt manches Talent 
George Frederick Watts, Liebe und Leben
	        
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