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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 4)

überlassen hat und die von der hohen Kunst 
dieses Meisters zeigen, vertreten, es sind 
signierte Porträte der Gräfin Barbara Golovina- 
Galitzin und der Gräfin Elisabeth Potocka. 
Den größten Ruf als Porträtmaler aber 
hatte Jean Baptiste Isabey, ein Schüler Davids, 
der sich bald eines solchen Ruhmes erfreute, 
daß ihn Napoleon zu seinem Hofmaler ernannte, 
dem das gesamte Theaterdekorationswesen, 
das malerische Arrangement der Hoffeste und 
noch vieles andere übertragen wurde, so daß 
wir wohl begreifen, daß dem Künstler besonders 
in seinen größeren Werken etwas Theatrali- 
sches, äußerlich Pornphaftes anhaftet, das sich 
wohl auch auf einzelne Miniaturbildnisse, die Bildnis ein" Dame von Maria cosway 
allerdings mit der fabelhaftesten Gewissen- (Frau rn. Mayr) 
haftigkeit in den Details gemalt sind, über- 
tragen hat. Isabey war derart mit Arbeiten überhäuft, - er hatte jährlich 
nur zum Jahreswechsel 200 Miniaturporträte des Kaisers zu liefern - daß 
er sich einige Ateliers halten mußte, in denen er Künstler beschäftigte, 
die für ihn arbeiteten. Alle Bilder wurden mit der Unterschrift „Isabey" ver- 
sehen und es ist nun auch erklärlich, wieso wir so verschiedene Signaturen 
und so verschiedene Hände in den Arbeiten Isabeys finden können. Wenn 
wir die Isabeys der Ausstellung in diesem Sinne sondern wollen, so scheinen 
von der einen Hand, die dadurch charakterisiert ist, daß sie mit feinen 
zahllosen Strichelchen die Gesichter modelliert, die natürlich bei den 
Damen noch viel zarter behandelt sind, folgende Arbeiten zu sein: Fürst 
Lothar Metternich und Graf Karl Esterhazy des Fürsten Alfred von Monte- 
nuovo, Kaiser Franz aus dem Besitze des Erzherzogs Franz Ferdinand 
d'Este; eine andere Hand, die jedesmal mit starker schwarzer Farbe in der 
Nähe des Kopfes signiert, scheint mir die Bildnisse der Großfürstin Katharina 
Pawlowna des Fürsten Auersperg, die Kaiserin Maria Louise des 
Dr. Figdor und das Bild Ludwig XVIII. des Herrn Gottfried Eißler verfertigt 
zu haben. 
Wieder eine andere Hand zeigen die in Sepia gemalten drei Profilköpfe 
der Madame von St. Alphonse, Madame von Lingg und Madame von Stolzing, 
die in Sepia signiert und rnit der Bleistiftdatierung I8o6 versehen sind. (Frau 
Gräfin Festetics-Hamilton.) Die wundervollen, frei in der künstlerischen 
Auffassung gemalten Damenporträte der Kaiserin Elisabeth Alexejewna 
von Rußland der Gräfin Festetics-Hamilton, das Bildnis einer Dame 
mit Schleier und das der Gräfin Louise Lanckoronska des Grafen Lancko- 
ronski, das Porträt der Fürstin Bagration-Skawwusky des Fürsten Auers- 
perg dürften wohl der ersten Hand am nächsten stehen, doch soll diese 
Frage nur angeregt, durchaus nicht entschieden sein. Wir erwähnen noch 

	        
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