Künstlers eigenes Kind), die beim Publikum
den meisten Beifall findet, ist noch nicht
ganz frei von früherer Formenplastik;
daher wohl die Beliebtheit. Dagegen
ist die „femme a la voilette" schon ganz.
was ihm vorschwebt. Eine „impression du
boulevard", etwas Vorübergehendes, worauf
ein gewisses Licht fällt, für einen Augen-
blick, im nächsten Moment wird es schon
ganz anders aussehen. Diesen Augenblick
zwischen Sein und Nichtmehrsein der Er-
scheinung sucht Rosso zu treffen; anzu-
deuten, daß man einen Begriff davon be-
kommt; den Eindruck eines Begriffes davon
oder doch die Illusion dieses Eindrucks.
Und das gelingt ihm unleugbar. Das Werk
hat Eigenschaften, die man bisher bloß
zu malen versuchte, seit wenigen Jahren.
Es ist ganz und gar in seine eigene Atmo-
sphäre eingehüllt. Man verrücke den Be-
leuchtungskörper darüber und das Werk
ist vernichtet, weil die Schatten sich ver-
stauchen und die Lichter sich „auskegeln".
In diesem Sinne ist es eine Art Photo-
skulptur. Das Werk ist in Wachs gebosselt,
mit Untergrund von Gips. Rosso liebt es, in
Wachs zu schaffen, mit durchsichtigen,
durchscheinenden, schimmerig-Bimmerigen
Elementen zu schalten. Selbst seine Bronzen
sind ja so wachsmäßig behandelt. Er arbeitet
Mumm, RQSSQ, Kind in d... 5mm, im Helldunkel, wie ein Meister des Chiaros-
(Kou- M511", Pmis, F""'W'"E'M"""m i" curo, und läßt daraus Dinge hervortreten,
Hast" 1' w) andere darin versinken. Er macht ein
„Interieur d'omnibus" mit deutlichen und undeutlichen Insassen; eine „Kon-
versation im Grase" im Freilicht, mit einer Figur, die sich nähert. Solches
Nähern oder Vorübergehen ist in der Luftperspektive dieser Figuren; man
hat den Eindruck, daß man sie im nächsten Augenblick deutlicher sehen
wird, beziehungsweise gar nicht mehr. Es gehört dazu auch ein eigens so
eingestelltes Wahrnehmungsorgan. Nicht jeder kann zwei oder mehr Gegen-
stände gleichzeitig sehen; und sie in einem Eindruck beisammen behalten!
Dazu gehört schon eine eigene Trainierung im „unscharfen" Sehen; der
gewöhnliche Augenpraktiker weiß gar nicht, daß ein großer Teil seiner
Wahrnehmung durch „indirektes Sehenß erfolgt und unscharf ist. Das ist
der physikalische Grund dessen, was er Tonalität nennt. Die Körper nur