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Königin Elisabeth. Die Kanne ward
anläßlich der Auktion des Besitzes des
verschwenderischen Marquis von
Anglesea von einem Kenner in den
Küchenräumlichkeiten des Anglesea-
schenLandsitzes
entdeckt, und
von dem Schick-
sal gerettet, um
wenige Schil-
linge mit ande-
rem Kram ver-
steigert zu
werden. Vorigen
Monat ward der
kostbare Gegenstand bei Christie in
öffentlicher Auktion von dem Londoner
Kunsthändler Duveen zu dem Preise
von 105.000 Kronen erstanden, der
höchste Preis, der je bei einer Verstei-
gerung für einen Silbergegenstand ge- Goldkreuz und Ohrgehänge aus dem Grabfunde von
zahlt wurde. Es ist überilüßig, hier die Civeuan" (Hafmuseum i" Wim)
Kanne zu beschreiben, da die Abbildung
selbst das kleinste Detail genau zeigt. Die Silberteile sind auf das feinste ziseliert; die
Kanne vorn Fuß bis zur Spitze des Deckels mißt r5'[2 Zentimeter. P. G. Konody
IEN. ZUWACI-IS DER KAISERLICHEN KUNSTSAMMLUNGEN IM
JAHRE 1904. Hierüber wird uns folgendes mitgeteilt: Als die wichtigste unter
den Erwerbungen der kaiserlichen ANTIKENSAMMLUNG im Jahre 1904 muß der
Grabfund von Civezzano bezeichnet werden, der aus einer bronzenen Schüssel, ver-
schieden verzierten Bronzebeschlägen, einer silbernen Nadel in goldenen Hülsen, einem
Paare prächtiger goldener Ohrgehänge, die mit Amethysten und Perlen geschmückt sind,
und einem goldenen Kreuze mit gepreßten Flechtbändern vom Leichenhemde des Be-
erdigten besteht. Diese an sich schon sehr wertvollen Fundstücke der langobardischen Zeit
gewinnen durch ihre völlig gesicherte Zusammengehörigkeit und dadurch, daß sie unter die
bereits in der kaiserlichen Sammlung vorhandenen verwandten Denkmäler ergänzend ein-
treten, eine ganz besondere Bedeutung. Ein vorzügliches Stück wurde in einem bronzenen
Spiegel aus Cumae erworben, der einer in den Museen sehr selten vertretenen Kunst-
Gedenkmedaille zum 50. Geburtstage Karls V. (Joachim Deschler?) (Hofmuseum in Wien)