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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 5 und 6)

Frank Brangwyn, "Töpfer" 
 
dankt die Welt der Sammler und Kunstfreunde die geradezu einzigartige 
Abrundung dieses kleinen aber kostbaren Privatmuseums. Der feinsinnige 
Kenner nahm von Anfang an nur das Allerbeste, unzweifelhaft Bezeugte, 
Besterhaltene auf; aber nicht genug damit, er schaltete zugleich das bloße 
Raritätenwesen gänzlich aus und verlangte statt dessen Schönheit, das 
heißt effektiven Kunstwert - einen Wert also, der die Zeiten, die Moden 
und „Richtungen" überdauert. Daher auch der glänzende Erfolg der Bestre- 
bung: eine wundervolle Harmonie neben dem außerordenüichen Wert _ 
das Schönste ist hier einmal wahrhaft „unter sich" und das gibt einen herr- 
liehen, seltenen Akkord. 
Der Zahl nach umfaßt die Sammlung etwas über 500 Stück. Hievon 
entfällt die Hälfte auf Porzellan, und unter diesem wieder der größte Teil 
auf Alt-Meißen, und zwar auf dessen klassische Periode, die etwa mit dem 
Jahre 1725, nachdem Herold die Schwierigkeiten der Farbentechnik über- 
wunden hatte, beginnt, in dem ersten Jahrzehnt der Tätigkeit des 1730 
berufenen Kändler ihren künstlerischen Höhepunkt erreicht und schon zwei 
jahrzehnte vor der Berufung Aciers, also um das Jahr 1750, ausklingt. - An 
diese zarten Kostbarkeiten reiht sich eine Anzahl der wertvollsten Majoliken, 
Bronzen, Schnitzereien, Bijoux, Stickereien und Stoffe an, wie man sie in 
solcher Auswahl und Vollendung kaum irgendwo beisammen sehen kann. 
Außergewöhnlich reich und prunkvoll ist das deutsche Renaissancesilber 
des XVI. und beginnenden XVII. Jahrhunderts vertreten, so daß Dr. Ernst 
Bassermann-Jordan nicht Unrecht hat, wenn er in seinem Geleitwort zu 
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