ordentlich realistisch zi-
seliert, das Fußgestell in
Astform bildet eine Pfeife;
einen Deckelpokal mit
schöner Ornamentierung
in der Art Wechtlins; eine
muschelförmige Bergkri-
stallschale in reichster
Arbeit, geschmückt mit
dem Doppeladler des al-
ten Deutschen Reiches;
einen Tafelaufsatz in '
FormeinesSchiffegdiese ' ' '
meist süddeutsche Ar-
beiten aus der zweiten ä _ D
Hälfte des XVI. Jahr-
hunderts, denen sich ein
Trinkgefäß in der Form
eines Uhus anschließt.
Aus der Kollektion Bourgeois (Cöln) stammt eines der herrlichsten
und seltensten Stücke, ein in Silber prächtig montiertes venezianisches
Prunkglas, dessen reich ziselierter Deckel einen ruhenden Hirsch zeigt.
Sehr merkwürdig ist auch eine gotische Kredenzschale mit feinem
Ornament; trotz der Einfachheit ein Werk von edelster Form, seinerzeit
in „Hirths Formenschatz" abgebildet, italienische Arbeit des XV. Jahr-
hunderts, ein mächtiger, hoher Deckelpokal in weit ausgetriebener Buckelung
mit einer kranzwerfenden Göttin als Spitze, durchweg von feinster und
präzisester Arbeit (Meistermarke des Heinrich Straub), neben dem sich ein
prächtig geschmückter und reich ziselierter Nautiluspokal wohl sehen
lassen kann.
Ein kleineres aber sehr stilvolles Werk ist auch der Häufebecher aus
der Sammlung Thewalt (Cöln) mit Meistermarke des Erhard Scherl, aus der
Mitte des XVI. Jahrhunderts.
Aus ungefähr gleicher Zeit stammt auch der springende Hirsch, Prunk-
gefäß aus dem Besitze des Grafen Andrassy, Budapest. Das Kunstwerk ist
von höchster Vollendung; besonders fesselt der lebensvolle, prachtvoll
modellierte Kopf sowie der kalt emaillierte Sockel. Die Arbeit ist süddeutsch,
aus dem XVI. Jahrhundert; sie war, wie mehrere der hier erwähnten Stücke
1901 in der retrospektiven Ausstellung in München zu sehen. Durch wunder-
volle Gravierung zeichnet sich ein Deckelhumpen aus, der mit einer Reihe
von Brustbildern in Medaillons geziert, etwa von 1535 aus süddeutscher
Werkstatt stammt und früher in der Sammlung Miller v. Aichholz (Wien)
sich befand. Interessante wertvolle Trinkgefäße in Tierform (Pferd, Vogel,
Eule und musizierender Bär) waren in München 1901 ausgestellt, des-
Sammlung v. Pannwitz, Holländischer Handschlitten mit Malerei
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