MAK

Full text: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 5 und 6)

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bestimmt, versehen, 
ihrem ursprünglichen 
Zwecke entfremdet, 
zur Zeit im Heim des 
Sammlers die Funk- 
tionen imposanter 
Jardinieren. Bei den 
Möbeln erwähnt die 
Beschreibung im 
Prachtwerk am häu- 
figsten die Kollektion 
Bardini (Florenz) als 
Provenienz. Eines 
der seltensten Stücke 
hierunter dürfte wohl 
der Savonarolastuhl 
(florentinisch, Anfang 
desXVJahrhunderts) 
sein, dessen schlichte, 
bestrickende Formen- 
schönheit mit den we- 
nigen Stühlen dieser 
Art im Kensington- 
Museum um die Pal- 
me ringt, und mit je- 
nen den Vorzug un- 
bedingter Echtheit bis 
zu den unbedeutend- 
sten Details teilt. Es 
erschiefl Uicht ganl Sammlung v. Pannwilz, Majolika-Platte (Deruta) 
überflüssig, diese an 
sich selbstverständliche Tatsache zu erwähnen, da Italien und speziell B0- 
logna alljährlich Waggonladungen gefälschter Möbel des Quattrocento und 
Cinquecento, besonders auch nach Deutschland, schickt. I-Iochoriginell ist 
auch ein Stuhl mit Widderköpfen und chimärischen Zutaten aus Nürnbergs 
Blütezeit (um x 520). Besonders reich und farbenprächtig muten zwei kühn 
geschwungene Taburetts mit reicher Silberstickerei auf rotem Grunde an, 
zugleich sprechende Zeugen dafür, daß es in Italien auch zum Beginn der 
Barockzeit noch wirkliche Künstler gab. Wir übergehen die zahlreichen 
übrigen Sitzmöbel, die schön geschnitzten französischen und italienischen 
Tische, eine Anzahl ansprechender Schränke, um noch ganz flüchtig eines 
südfranzösischen und eines italienischen Spiegels Erwähnung zu tun; beide 
sind aus annähernd gleicher Zeit und doch grundverschieden in Empfindung 
und Aufbau: der französische, trotz reichlicher Zutaten des eindringenden
	        
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