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An der Save gedeiht in heißen Summern eine üppige Sumpfflvra, die sich, durch
das warme Wasser der todten Arme genährt, mit ungemeiner Kraft entwickelt, wo im
Winter kaum einige vertrocknete Schilfstengel gestanden. Aber auch auf dem flachen Felde
erhält sich die Vegetation, durch das vom Agramer Gebirge herabkommende Grundwasser
erfrischt, in den Sommermonaten grün und saftig. Die Cnlturgewächse walten in der Flora
vor, da der Wald in der Umgebung der Stadt größtentheils der intensiven Feldwirthschaft
gewichen ist; außer der Eiche tritt als charakteristische Erscheinung der Ebene besonders
der Weidenbaum in Waldbeständen auf. Im Gegensätze zu Sirmien, wo die Weingärten
auch in der Ebene angelegt
werden, tritt die Rebe in
der Agramer Umgebung
erst an den Abhängen der
Hügel auf. Dafür aber
gedeihen auch an den
sonnigen Lehnen von Sv.
Dnh (heiliger Geist),
Prekrizje, Sestine, Sv.
Ksaver und Bukovae
ausgezeichneteWeißweine,
die durch geeignete Keller
behandlung in vorzügliche
Bonteillensorten verwan
delt werden können.
Im Kampfe gegen die
Phhlloxera entwickelte sich
auch die Pflege der Rebe, und es sind nun Weinberge vorhanden, die sehr edlen
Wein liefern.
Die Rebe steigt von der Saveebene (120 Meter) bis zu 350 Meter hinan. Viel
höher reicht in der Agramer Umgebung auch der Feldbau nicht, obwohl die ständigen
Bewohner des Touristenhauses auf dem Sljeme noch in der Höhe von 935 Meter ein wenig
Feldbau betreiben. Diese Stelle ist auch der höchste bewohnte Punkt bei Agram. Von
dem Ackerbau eingeengt, ist der Wald auf die höheren Lagen beschränkt worden und bedeckt
vorzugsweise das Agramer Gebirge.
Die Laubhölzer herrschen vor. Von dem milden Klima zeugen die kräftigen Bestände
der edlen Kastanie, die aber auf die untere Hälfte des Gebirges beschränkt sind. Neben der
Kastanie gedeihen verschiedene Eichenarten, höher hinauf die Buche, während Nadelhölzer
Die evangelische Pfarrkirche in Agram.