Gehäkeltes Kleid, Entwurf von Franziska Hofmanninger
und unterschrieben: „n. Sept. x821. Johanna Justina verwittwete Senator Renner geb.
Segedin".
Auch unter den vielerlei Ausgaben der Schillerschen Werke Endet sich manche, die
einen Beitrag zum Werden dieser Dichtungen bietet. So zeigt der erste Druck der „Jungfrau
von Orleans" als Frontispiz einen blondgelockten und behelmten Pallaskopf („so lange
du der strengen Pallas gleichst"), während die große Cottasche Ausgabe von 1805 eine
bäuerlich naive Jungfrau mit aufgelöstem, schwarzem Haar aufweist. Schiller stellte sich
nämlich die Jungfrau ursprünglich als blonde Amazone vor, daher denn Raoul von ihr
schwärmt: „Um ihren Nacken in goldnen Ringen fiel das Haar". Als er aber vom jungen
Jagemann aus Paris das erbetene „echte" Jeanne d'Arc-Bildnis erhalten hatte, das simple
Landmädchen mit schwarzem Haar, da mußte Raoul den Text ändern: „in dunklen Ringen
fiel das Haar" und die Jungfrau wurde eine Medelskysche Einfalt vorn Lande. Auch die
ersten Räuber-Ausgaben steuern solche Züge bei. Man sieht die allererste, aus der Schiller
einen Bogen kassierte, und dann jene „zwote" mit dem steigenden Löwen, aber ohne den
vorn Verleger gemachten Zusatz „in tyrannos", dessen also auch Schüler nicht erwähnt,