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nach Stil drängt und malerisch-plastische Probleme
in den Vordergrund wirft, mag das Denkmal in
seiner anekdotisch erzählenden Weise den „Intellek-
tuellen" etwas unmodern vorkommen. Aber es hat
einen Wienerisch volkstümlichen Zug, eine vor-
städtisch-vorortliche Lebensbildlichkeit, die in brei-
ten Schichten Anklang findet. Man denkt an
Kalendergeschichten Anzengrubers und sagt sich:
Er selbst wäre mit dieserAuffassung gewißzufrieden
gewesen, weil er eine andere gar nicht begriffen
hätte. Und so hat es doch viel von dem lokalen und
persönlichen Geiste, den es ausdrücken soll.
LT-BILDER. Im Kunstsalon Artaria ist
jetzt der Rudolf Alt-Besitz dieses alten Kunst-
hauses ausgestellt und durchaus sehenswert. Einige
hervorragende Ölbilder gemahnen an frühe Daten.
So die Prager Teynkirche, deren tiirmchenbesetzte
Türme nach oben immer dunkler werden. Noch
Krawatte'FlaChSückeXei steht vorne der schöne Brunnen, der 1866 abge-
Entwud von pm-„gsk, Hofmanninge, tragen wurde. Das Bild ist nicht datiert, kommt
aber schon in einem Ausstellungskatalog von x843
vor. Dann eine Markuskirche von etwa 1860, noch mit Krinolinen, Napoleonsbärten und
einem österreichischen Grenzsoldaten. Die drei roten Masten schießen in dichter Gruppe
auf, was einen originellen Zug hineinbringt. Ferner ein meisterlich gegebenes Pantheon von
x867, mit dem Schatten nach links; im Nachlaß Alts befindet sich ein ebenso schönes, mit
dem Schatten nach rechts. Von x847 ist eine „Zwieselalpe" mit dem Dachstein, tief unten
ein kleines dunkelblaues Dreieck, vom Spiegel des Gosausees. Ernst und reich in der Farbe.
Alt wohnte damals beim Gosauschmied, mußte sich aber auf die Zwieselalpe hinauf ver-
ziehen, da Erzherzog Franz Karl und Gemahlin beim Schmied Wohnung nahmen. Unter
mehreren großen Aquarellen Findet sich ein „Cortina" (1881), ein wunderbares Maxgrab in
Innsbruck (1886) mit König Arthur als letzter Figur links, eine Klosterneuburger Stiftskirche
(1882), mit den seither demolierten barocken Turmhelmen; die zierliche Spitzsäule, die in
natura weiter weg steht, hat der Künstler ganz nahe an die Kirchenecke gerückt, wo sie
ihm „besser gefallen hat". Ein weiterer Gosausee ist von 1854; reich modelliert, etwas
unruhig. Drei Alt sind Privatissima des Hauses Artaria. Ein großes Meisterblatt (1887) zeigt
das alte Artariahaus am Kohlmarkt, schief hineinperspektiviert, voll luftigen Lebens in Linie
und Ton. Von 1873 ist die Villa Artaria in Neuwaldegg, als reizvoller Durchblick durch
dunkles, zerstreutes Laub gegeben. Und von 1843 ist ein Comersee, mit dem alten Stamm-
hause der Artaria bei Blevio, einem weißen zweistöckigen Gebäude am Fuße der Berge,
in sorgfältig schummernder, etwas flaufarbiger Behandlung. Für die Altverehrer gibt es
immer wieder Sehenswürdigkeiten; disjecti membra pictoris.
KLEINE NACHRICHTEN 50
REISAUSSCHREIBEN. Das Mährische Gewerbemuseum in Brünn erläßt ein
Preisausschreiben für künstlerische Reklame. Alles was in künstlerischer Weise dem
Zwecke dient, die öffentliche Aufmerksamkeit auf irgend einen Gegenstand zu lenken, ist
hiebei zugelassen. Insbesondere aber wird an gemalte, in Eisen geschmiedete, in Kupfer
getriebene, in Holz geschnitzte oder wie immer geartete Aushängschilder, an gedruckte
oder mit Bildern geschmückte Ankündigungs- und Anschlagzettel gedacht. Es ist daher