MAK

Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 5 und 6)

 
Ipswich, Altes Haus mit Stuckfagade 
„Der alte Garten, von dem man jetzt eifrig lernt, war ein Produkt einer 
anderen Gesellschaft und einer anderen Lebensauffassung. .", sagt Muthesius. 
„Der neue Garten wird ganz von selbst etwas Anderes werden . . . . Eines 
aber ist sicher, er wird geregelt und geordnet werden, seine Zukunft wird 
in der gebundenen Form liegen und seine Grundlagen werden nicht die des 
jetzigenLandschaftsgartens, sondern die der regelmäßigen Gartenanlage sein." 
Von diesem wichtigen, bei uns zu wenig studierten Gebiet führt Muthesius 
wieder zum eigentlichen I-Iausbau zurück, indem er zunächst das kleinere 
Landhaus erörtert. Es ist der heute am häufigsten dem Architekten vor- 
liegende Fall, der auch den bei uns überwiegenden Fällen am nächsten 
kommt. 
Während man aber bei uns förmlich richtungslos einmal verwässerte 
und verbildete Nachahmungen vornehmer Schloßanlagen, ein andermal 
Imitationen fremder alter Bauwerke, in der Regel auch ohne ein halbwegs 
gesichertes und klares Programm durchführt, begegnet man in England 
auch im kleineren Landhaus fast denselben Raumforderungen für Wohn- 
zwecke, wie im großen, nur bescheideneren Dimensionen und vereinfachten 
Nebenanlagen. Dies geht so weit, daß noch im kleinsten Reihenhaus und 
Arbeiterwohnhaus der Kern jener Forderungen, allerdings en miniature, zu 
erkennen ist. Statt aber formal eine äußerliche Täuschung zu lieben, wie man 
es bei uns in der Regel tut, strebt der Engländer nur die Einfachheit und 
Bestimmtheit in der Charakterisierung der Aufgaben an. 
Natürlich gilt dies nur von den Lösungen, die von Künstlern ausgehen. 
Der enormen Zahl von Spekulationsbauten kann auch in England wenig 
Rühmliches nachgesagt werden. Sie sind es, die dem flüchtigen Besucher 
Englands eher abstoßende als anziehende Bilder vor Augen führen, sie haben 
die öde Monotonie der Stadteindrücke im Gefolge. Muthesius widmet auch
	        
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