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des noch mährischen Troppau blüht
die Gold- und Silberschmiedekunst
wieder auf.
Wie in Ungarn, Krakau und
Böhmen Findet auch in Mähren
Humanismus und Renaissance früh-
zeitig fruchtbaren Boden und von
Seite einzelner erleuchteter Mäzene
kräftige Förderung. In Mähren sind
es die utraquistischen Feudalherren,
welche von Sehnsucht nach geistiger
Veredlung erfüllt, hohe Schulen stif-
ten, viele fremdländische Gelehrte
berufen, Druckereien begründen und
dem Strom italienischer Bildung der
Zeit Einlaß gewähren. Die Bosko-
witz und Zierotin sind Bahnbrecher
und Führer. Ladislaus Welen von
Zierotin hält in Mährisch -Trübau
einen Hof von Dichtern, Gelehrten
und Künstlern. Religiöses Leben und
wissenschaftlich-künstlerische Re-
formbestrebungen gehen hier Hand
in Hand, man neigt zum deutschen
Protestantismus und beruft italieni-
sche Gelehrte und Künstler. An ihre
Seite treten bald heimische Kräfte,
die auf den neuen Stil in Kunst und
Leben gewartet zu haben scheinen
wie auf eine Erlösung, um alle Fes-
seln, die ihr Können an der Entfal-
tung hinderten, zu sprengen. Kirch-
liche und profane Kunst treten mit
gleichmäßigem Anteile in die Bewe-
gung ein. Gotisches wird umgebaut,
im neuen Geiste fortgesetzt, Loggien-
anlagen und Freitreppen, wie am
Brünner und Olmützer Rathause,
malerische Höfe, kräftig profilierte
und reich geschmückte Portale wer-
den geschaffen. Die Herrenhäuser in
Namiest, Butschowitz, Groß-Mese-
ritsch, Czernahora, Lettowitz, Joslowitz, Groß-Ullersdorf, Oslawan, Ungar-
schitz, Rossitz, Eywanowitz und viele andere erhalten moderne Formen,
Olmütz, Erker am ehemaligen Zierotinschen Hause