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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 7 und 8)

 
Englisches Einfriedungstor mit Gehtürchen Englisches Einfriedungsror. 
kombiniert. P. W. P. W. 
Aus seiner freien, so durchaus individuellen Zeit, dem letztenjahrzehnt, 
fand man in Troppau einige wertvolle bisher unbekannte Stücke, so das Porträt 
eines jungen Malthesers (Kat. Nr. 232, abgebildet im Katalog), das ich durch 
Vergleichung mit einer allerdings etwas verdorbenen Miniatur Fügers nach 
demselben Modell im Krakauer Czartoryski-Museum als den Grafen Ignaz 
Potocky (1751 bis 1809) erkannte, ferner aus dem Besitze des Grafen Franz 
Bellegarde die Miniaturen seiner Großeltern, des Feldmarschalls Grafen 
Friedrich Heinrich von Bellegarde und seiner Gattin, geborenen Gräfin Ber- 
lichingen, die Füger ja auch einmal groß gemalt hat (Kat. Nr. 29213, im Ka- 
talog abgebildet); besonders das Bild des Feldmarschalls in glänzendem 
Harnisch mit Spitzenkragen und Schärpe, in der gepanzerten Rechten das 
Schwert haltend, ist von hinreißender Schönheitf" 
Die imposante Schar der Wiener Empire-, Kongreß- und Biedermeier- 
meister war gut zu studieren, von jedem einzelnen konnten wenigstens einige, 
von vielen eine ganze Reihe bezeichneter Werke gezeigt werden, so ein 
zartes, duftig gemaltes Porträt der Fürstin Karoline Liechtenstein, geborenen 
Gräfin Manderscheid(r768 bis 1831), von der Hand oder in der Art Grassis. 
(Alfred Straßer, Kat. Nr. 26.) Das Brustbild eines Fürsten Kinsky, von Ley- 
bold (Franz Bellegarde, Kat. Nr. 280), ist ruhig und harmonisch in der 
Wiedergabe der Persönlichkeit und der Farbe. 
Von Isabey war weniges da; interessant ist, wie plötzlich in Wien seine 
Art Mode wurde. Eine Reihe von Miniaturisten malten a la Isabey, so Ender, 
so der unbekannte Meistereines reizenden Bildes der Gräfin Gabriela Buquoy 
(LandespräsidentGraf Josef Thun-Hohenstein) und endlich der Maler Franck, 
der das Porträt einer jungen Wienerin 18x7 datiert (Alfred Straßer). Guerard, 
der ehrliche, nüchterne, war mit verschiedenen Stücken 
vertreten, dann Stubenrauch, Adamek mit seinen tüch- 
tigen Offiziersminiaturen aus der Empirezeit, der feier- 
liche, korrekte, so klar und ausgesprochen in der Farbe 
wirkende Suchy, der so gerne seine umständlichen 
Signaturen in goldener oder silberner Farbe peinlich 
' Ein echter Füger nach Technik und Sujet ist auch der ernste Kopf eines 
jungen Offiziers; im Hintergrund taucht verschwindend die Büste eines antiken Gehtürchen (nach alter 
Kriegers auf. (Simon von Metaxa). Zeichnung) 

	        
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