Englisches Einfriedungstor und Gehlürchen.
alterliche Kalenderillustration" und ähnliche Untersuchungen (in den Mittei-
lungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, N. F. Band
VIII-X) verwiesen.
Aber nicht nur für entlegene primitive Zeiten hatte er Verständnis, son-
dern auch für spätere und selbst zeitgenössische Kunstäußerungen ähnlicher
Art, wie sie sich als Volkskunst heute noch erhalten haben und immer
wieder bilden. Er hat vielleicht als erster die Fülle der Anregungen erkannt,
die auf diesem Gebiete gerade Österreich mit seiner reichgegliederten und
schaHensfreudigen Bevölkerung zu bieten vermag; er hat aber auch die
Bedeutung des Orients gefühlt, dem Österreich nähergerückt ist als die
meisten Kulturländer Europas. Naturgemäß waren wertvolle Belege für
das Kunstschaffen dieser Gebiete gerade auch in das k. k. Österreichische
Museum oder wenigstens in andere Wiener Sammlungen gelangt. So hat
uns Riegl eine ganze Reihe bedeutungsvoller Untersuchungen über nähere
und fernere Volkskunst hinterlassen; ich erwähne nur seine Aufsätze:
„Textile Hausindustrie in Österreich" (Mitteilungen des k. k. Österreichischen
Museums, N. F. Band II), „Textile Hausindustrie im Bregenzer Walde"
(a. a. 0., Band II), „Ruthenische Teppiche" (a. a. O., Band IV), „Textiler
Haustleiß in der Bukowina" (a. a. O., Band IV), „Volkskunst, HausHeiß und
Hausindustrie" (Berlin 1894).
Auch zur Erforschung der Teppichkunst des Orients ist Riegl wohl
auf diesem Wege gelangt. Seine Arbeiten „Altorientalische Teppiche"
(Leipzig 1891), „Ältere orientalische Teppiche aus dem Besitze des Aller-
höchsten Kaiserhauses" (Jahrbuch der Kunstsammlung des Allerhöchsten