Englisches Einfriedungstor mit zwei Gehtilrchen. P. W.
Kaiserhauses, Band XIII), „Zur Frage der Polenteppiche" (Mitteilungen
des k. k. Österreichischen Museums, N. F. Band V.), „Ein orientalischer
Teppich vom Jahre 1202 n. Chr. und die ältesten orientalischen Teppiche"
(Berlin, r8g5), seine Beiträge zu dem vom Hofrate A. v. Scala heraus-
gegebenen Werke des I-Iandelsmuseums „Orientalische Teppiche" (Wien
1892) gehören unstreitig zu den bedeutendsten Leistungen auf diesem
Gebiete überhaupt.
Selbst wenn die Wissenschaft in einzelnen Punkten weitergeschritten
sein mag und etwa die Datierung des einen Teppiches in das Jahr 1202 -
die übrigens auf der Lesung eines sonst sehr verdienstvollen Orientalisten
beruht - sich heute nicht mehr aufrecht erhalten läßt, die abweichende
Ansicht über einzelne Punkte kann die Bedeutung der Gedanken Riegls hier
ebenso wenig wie in seinen anderen Werken geringer erscheinen lassen.
Es lag nicht nur in der Natur der äußeren Stellung Riegls, sondern im
Wesen der Sache, daß beim Ergründen der tiefsten Grundlagen der Orna-
mentik gerade die Textilkunst in seinen Untersuchungen an erste Stelle trat;
denn tatsächlich ist sie nicht nur die typische Hauskunst, sondern auch in
der großen Entwicklung derjenige Zweig des Kunstgewerbes, der das
Typische einer nationalen oder Zeitströmung vielleicht am kennzeichnendsten
hervortreten läßt.
Doch hat sich Riegl keineswegs einseitig auf die Erforschung des
Textilgebietes beschränkt; schon am Anfange seiner Museumstätigkeit
stehen Arbeiten wie die Untersuchung „Zur Geschichte des Möbels im
XVIILJahrhunderte" (Mitteilungen des k. k. Österreichischen Museums, N. F.
Band I) und über „Hessische Bauernstühle" (a. a. 0., Band III). Und sein
Aufsatz über „Möbel und Innendekoration" in dem „Kongreßwerke" des
Museums (Wien 1898) kann trotz seiner Kürze wohl zu dem klärendsten