MAK

Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 7 und 8)

.. ... v 5-. v1 u. "Mac", 
wenn man Riegl nur 
als Mann der Ideen 
auffaßte; er war bei 
allem auch mit Em- 
pfmdung und ganzer 
Seele dabei. Und es 
ist kennzeichnend für 
den Mann, der an- 
scheinend so ganz 
Theoretiker war, daß 
sein letztes Wort der 
Ruf nach der Tat, ja 
die Tat selbst war - 
denn der Gesetzent- 
wurf darf nicht bloßer 
Gedanke bleiben. 
Riegl war ein stil- 
ler, gütiger und an- 
scheinend Weltfrem" Englische Gartenbank. P. W. 
der Mann; aber er 
war Feuer und Flamme, wenn es die Ergründung und Durchführung einer 
großen Sache galt; mögen wir ihm darin nicht allzusehr nachstehen. 
Dieser glühende Eifer, diese Schonungslosigkeit gegen sich selbst war 
es allerdings auch, die seine Kraft aufrieb und mit 48 Jahren seinem Leben 
ein Ziel setzte. Auch eine robustere Natur hätte sich solche Arbeit kaum 
zumuten dürfen; eine robustere Natur hätte aber gewiß nicht das aus sich 
zu holen verstanden, was der in häufigem Leiden in sich gekehrte Mann 
fühlte. Er war ganz Träger edelsten Geistes und er vertrat seine Ideen stets 
losgelöst von allem Persönlichen mit bewunderungswürdiger Sachlichkeit. 
Ohne irgendwelche Bemühung diplomatisch zu sein fand er so auch immer 
zwischen den verschiedenartigsten Interessen und Naturen den ruhigen 
Boden der Verständigung. Und es konnte kaum ein wohltuenderes und 
erhebenderes Gefühl geben, als wenn man sich freundschaftlicher Gefühle 
von seiner Seite bewußt wurde; denn man empfand, daß die Motive wirklich 
sachliche waren. 
Solches Freundschaftsgefühl hat er auch stets dem Museum bewahrt. 
Er hat an ihm wohl auch Sorgen durchgemacht und wie jeden tätigen Men- 
schen drängte es auch ihn, sich neue Möglichkeiten der Betätigung und neue 
Anregung zu schaffen, aber er hat das Museum immer als seinen Ausgangs- 
punkt, als die Stätte seiner Entwicklung betrachtet und ist ihm immer dankbar 
geblieben. Jedoch auch das Museum darf es ihm niemals vergessen, was er 
an ihm geleistet und was er weiter geschaffen hat in seinem Geiste. 
M. Dreger. 

	        
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