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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 7 und 8)

den Gold- und Eisenfunden, an 
den Walburgen und Erdstätten, 
sodann die Errichtung des slawi- 
schenReiches Samos imVIIJahr- 
hundert und die Epoche der Moji- 
miriden (VIII. bis X. jahrhundert) 
und die ChristianisierungMährens 
in der karolingischen Zeit. 
Aus Salzburg kommen nicht 
nur Priester und kirchliche und 
klösterliche Einrichtungen, auch 
Maler, Baumeister, Zimmerleute, 
Schmiede. Zahlreiche Kultusstät- 
ten entstehen, so in Brünn und 
Olmütz und an vielen anderen 
Orten, an dreißig im Laufe des 
IX. Jahrhunderts. Nach der 
Gründung des Prager Bistums 
WelehradJ-Iauptapsis (973), Welches zur Mainzer Erz- 
diözese gehörte, wurde Mähren 
hier eingeordnet und verblieb in diesem auch auf die weitere Entwicklung 
von Kultur und Kunst einwirkenden Verhältnisse bis zur Errichtung eines 
eigenen mährischen Bistums in Olmütz (1063). 
Auch die politische Stellung des Landes verändert sich allmählich, im 
engen Anschlusse an die Geschichte Böhmens. Boleslaw I. hatte schon im 
ausgehenden X. Jahrhundert neben Schlesien, der Slowakei und einem 
Teile Galiziens (dem Lande der Weiß-Charwaten) auch Mähren dem 
böhmischen Herzogtume einverleibt; in diesen Zeiten bestanden an Burgen 
und Orten: Brünn, Olmütz, Znaim, Aussee, Vöttau, Kostel, Göding und 
etwa noch sieben andere Orte. 
Unter dem Przemysliden Brzetislaw I., welcher 1026 den südlichen Teil 
Mährens den Ungarn und 102g den nördlichen Teil den Polen entriß, wurde 
das Land böhmische Provinz. Brzetislaw nannte sich Herzog von Mähren, 
teilte es unter seine Söhne in die drei selbständigen Fürstentümer Olmütz, 
Brünn und Znaim, und gemäß der Senioratserbfolge waren viele Mitglieder 
des Hauses in der Folge zuerst Regenten in Mähren, dann erst I-Ierzoge von 
Böhmen, die beiden Länder blieben daher in steter Beziehung. Später wurde 
Mähren wohl zeitweilig reichsunmittelbares deutsches Lehen, so zu Ende des 
XII. Jahrhunderts eine Markgrafschaft, aber immer wieder wurde es von Böh- 
men erobert. So ist auch die mährische Kunst, vor allem die profane Baukunst, 
nicht zu verstehen ohne Heranziehung der böhmischen Kunstgeschichte. Dies 
tut denn Prokop auch in reichemMaße. Unter denPrzemysliden entstehen zahl- 

	        
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