Photographien und Büs-
ten, aber in der Familie
wird das Breithutsche
Porträt als das weitaus
beste des Stammherrn
angesehen. Das Werk
ist in der k. k. Kunsterz-
gießerei vortrefiiich ge-
gossen und sehr gut auf
die Wirkung von oben
her berechnet, da es in
der Höhe des ersten
Stockes in die Mauer
eingelassen wird. Die
Familie Thonet läßt vier
Exemplare gießen, für
die vier Fabriken zu
Bistritz am Hostein,
Hallenkau, Koritschon
(alle drei in Mähren)
und Ugrocz (Ungarn).
"P34
Franziska Hofmanninger, Behang (Scbnurtechnik)
Breitbut ist in der Thonetschen Sphäre bereits heimisch, da er vor zwei Jahren die Medaille
gefertigt hat, die jeder Thonetsche Arbeiter nach vierzigjähriger Dienstzeit in Silber erhält.
Wir geben auch eine Abbildung des reizenden Bronzeköpfchens einer kleinen Bretonin, die
der Künstler vorigen Sommer geschaffen hat. Es ist in der letzten Ausstellung der Sezession
durch seine zwanglose Anmut sehr zur Geltung gelangt.
KLEINE NACHRICHTEN so
NTERRICHT IN ORNAMENTALER SCHRIFTF Rudolf v. Larisch,
hat in seinem jüngst erschienenen Buche: „Unterricht in ornamentaler Schrif"
seine ganz neue und originelle Methode des modernen Schriftunterrichtes in musterhafter
Darstellung niedergelegt. Er hat dadurch die Möglichkeit geschaffen, diesen Zweig des
Kunstunterrichtes pädagogisch und künstlerisch umzugestalten und so dem Schriftunter-
richt, der sich bis jetzt in dem ganz ausgefahrenen Geleise der Kopiatur bewegte, neue
Bahnen gewiesen. Wie die streng-sachliche Schreibweise den erprobten Lehrer, so läßt
die vornehm-modeme Ausstattung den geschmackvollen Praktiker erkennen. Von beson-
derer Wichtigkeit wird es sein, diese neue Methode auf ihre pädagogisch-didaktische
Richtigkeit und auf ihre praktische Durchführbarkeit hin zu betrachten. Der Verfasser stellt
in erste Linie das „persönlich-handschriftliche Moment", das ist die Pflege der dem Indi-
viduum anhaftenden Eigentümlichkeiten, welche bisher nur in der gewöhnlichen Hand-
schrift zum Ausdrucke kamen. Der moderne Pädagoge hat die vorhandenen Fähigkeiten
des Schülers auszubilden und zu pflegen, nicht demselben etwas äußerlich aufzupfropfen,
was in kurzer Zeit wieder abhanden käme. Selbstverständlich muß darum von vornherein
auf die Verwendung der bisher üblichen Vorlagen verzichtet werden. Die zahlreichen inter-
essanten Abbildungen des Buches (durchwegs Schülerarbeiten) sollen nur als Illustrationen
zu den methodischen Auseinandersetzungen gelten.
' R. v. Larisch: Unterricht in ornarnentaler Schrift. lrn Auftrage des k. k. Ministeriums für Kultus und
Unterricht herausgegeben vom Lehnnittelbureau für gewerbliche Unterrichrsanstalten am k. k. Österreichischen
Museum für Kunst und Industrie in Wien. K. k. Hof- und Staatsdruckerei.