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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 7 und 8)

Franziska Hofmanninger, Vorhang (Applikation) 
Der Becher, über dessen Geschichte 
absolut nichts bekannt ist, war in der 
Sammlung des Mr. John Gabbitas und 
war im Katalog als italienische Arbeit 
aus der Mitte des XVI. Jahrhunderts 
bezeichnet. ' 
Die Sachverständigen konnten jedoch 
darüber nicht einig werden. Mehrere der 
bedeutendsten Kunst- und Antiquitäten- 
händler hielten es für eine moderne 
Fälschung, während die Sachverständigen 
des British Museums die Echtheit nicht 
anzweifelten, sich aber der Ansicht hin- 
neigten, daß die Arbeit deutscher Her- 
kunft sei. Mr. Charles Wertheimer, der 
Käufer des Prunkstückes, dessen Meinung 
in derartigen Angelegenheiten als autori- 
tativ angesehen wird, ist überzeugt, daß 
zum mindesten der Fuß und die Schale 
aus Italien stammen und daß das 
Figürchen des einen Delphin reitenden 
Neptuns mit dem Trident allenfalls von 
einem deutschen zeitgenössischen Gold- 
schmied angefügt wurde. 
Die Kristallschale stellt ein geflügeltes 
Ungetüm vor, dessen Kopf die Lippe des 
Bechers bildet. Am Fuß sind Muscheln 
in Relief geschnitzt. 
Die Metallmontierung ist durchwegs 
aus Gold mit reicher Emailverzierung und 
eingefaßten Edelsteinen. Der Griff mit der 
Neptuniigur ist gleichfalls aus emailliertem 
Gold. Die Größe ist zirka 4x Zentimeter 
Länge und 32 Zentimeter Höhe. P. G. K. 
ÄHRISCHES GEVVERBEMÜSEUM BRÜNN. Der kürzlich erschienene 
Jahresbericht dieses Museums bemerkt einleitend, daß das abgelaufene Jahr für das 
Mährische Gewerbemuseum dadurch besonders bedeutungsvoll geworden ist, daß einer- 
seits in einer größeren Zahl mährischer Industriestädte durch die systematischen Veran- 
staltungen des Museums das Ausstellungswesen im ganzen Lande die wünschenswerte 
Regelung erfahren hat und andrerseits durch die Anstellung eigener gewerblicher Fach- 
lehrer dem Museum nunmehr selbständige Fachkurse angegliedert werden konnten. Im 
weiteren entnehmen wir unter anderem, daß das Museum im Laufe seiner vierjährigen 
Tätigkeit als Vorort zwölf Verbandsausstellungen veranlaßt hat, welche in sechzehn 
Städten zusammen 82 Veranstaltungen ergaben. Der jahresbesuch bezifferte sich auf 
45.554 Personen; hievon entfallen auf die Sammlungen und Ausstellungen 44.061, auf die 
Bibliothek 500 und auf die Vorträge 993 Personen. Der Besuch der Bibliothek bezifferte 
sich auf 500 Personen, welche 650 Werke benutzten. Außerdem wurden an gewerbliche 
Genossenschaften Umlaufsendungen von Fachschriften neu eingerichtet, die jeweilig auf 
acht Wochen verliehen werden und jedem Genossenschaftsmitgliede Gelegenheit zur 
Kenntnisnahme neuer Arbeitsarten, Werkzeuge und Bezugsquellen bieten. Zu den Ent- 
lehnungen der Bibliothek sind auch in diesem Jahre die künstlerischen Wandbilder zu
	        
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