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Andere Intarsiaformulierungen, die ihre orna-
mentale Art bewußter betonen, findet man bei
zwei Künstlern des Auslandes.
Der Holländer Berlage, der Baumeister der
Amsterdamer Börse, der in seinem Zimmer einen
kolonial-rustikalen Stil anwendet, wählt für die
schwarze Einlage seiner Schrankfüllung eine
zackige, an Battikmuster erinnernde exotische
Figur. Und Bailli Scott schmückt die schwarz-
gebeizten Birnbaummöbel seines Speisezimmers
mit Zierstücken, die Schmetterlingsformationen
haben, aber dabei durchaus nicht stofflich dar-
stellerisch sind, sondern in ihrer rotweißen Fel-
derung eher nach einem Wappenschild oder einem
heraldischen Signet aussehen. Und eine Verwandt-
schaft zwischen diesem Zierat und dem gleichfalls
rotweiß in schwarzem Grunde liegenden Zeichen
der Hornsteinschen ]agdzimrnennöbel läßt sich
feststellen. Außer den auf Einfachheit ausgehenden
Räumen gibt es hier auch noch ein Gemach von
festlich-feierlicher Stimmung, das Musikzimmer
von Kurt Stoeving. Es hat wirklich musikalischen
Farbenklang in den silbrig grüngrauen Tönen.
Schwingung geht aus von dem Holz der Möbel,
des Flügels vor allem, die seidig alabasterglänzend
aus schwedischer Birke ein erlesenes Kleid tragen.
Schimmernde Farbenwellen iiuten in dieser At-
mosphäre, in der man Chopinsche Töne zu hören
glaubt; sie verschwimmen mit den Tonwellen und
verklingen nach oben in dem silbernen Plafond,
aus dem die matten Glühlichtlinsen herausleuch-
ten gleich den blei-
chenMondsteinen.
Felix Poppenberg. Franziska Hohnanninger, Überkind
USSTELLUNG VON GOLDSCHMIEDE-
ARBEITEN ZU BRESLAU. Die Direktion
des Schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Alter-
tümer in Breslau veranstaltet in der Zeit vom x. Oktober
bis Mitte November dieses Jahres eine Ausstellung von
Goldschmiedearbeiten schlesischen Ursprungs oder aus
schlesischem Besitze. Die Ausstellung umfaßt: Kirchliche
Gefäße und Geräte (Kelche, Ciborien, Meßkännchen, Mon-
stranzen, Reliquienbehälter, Stand-, Trag- und Brustkreuze,
Taufschiisseln, Ampeln, Antependien, Leuchter etc.).
Profane Gefäße und Geräte (Weinkannen, Pokale, Tafel-
geräte, Teekessel, Zuckerdosen, Bestecke, Leuchter etc),
Schmuck. Es wird in der Hauptsache nur auf Gegenstände
aus Silber, vergoldetem Silber oder Gold reiiektiert. Eine
Ausnahme machen die mittelalterlichen Kultgeräte, die
vielfach aus vergoldetem unedlen Material bestehen, aber
Peni- Breithllt, Kleine Bretonin in denselben stilistischen Formen wie die aus echtem