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-384. Spitzenbesatz aus einem Fond au reseau als blonde ge
klöppelt. Das Muster am untern Fussstück ist in grossen Pal
metten auf der blonde tambourirt. Französische Arbeit, Mitte des
XV111. Jahrh.
385. Theil einer breiten Spitze {blonde), deren reiches Muster
im fliegenden Roccoco auf dem seidenen Tüll-Fond applicirt ist.
Diese Spitze dürfte zu den Anfängen der später so beliebten
dentelles apjiliquees zu rechnen sein. XV111. Jahrh.
386. Geklöppelte Kante, wahrscheinlich ehemals einem kirch
lichen Gebrauche bestimmt. Diese dichte Kante, welche in
solcher Musterung seltner vorkommt, zeigt in ihrer Technik viele
Aehnlichkeit mit den später gebräuchlichen gestrickten und ge
häkelten Spitzen. Deutsche Arbeit des XV111. Jahrh.
387. Geklöppelte Spitze, feiner als die vorhergehende gearbeitet,
doch in derselben Technik und in derselben Musterung. Deutsche
Klosterarbeit des XV111. Jahrh.
388. Gewebte Seidenkante (faite au melier). Diese orginelle,
leicht als deutelte gewebte Spitze bezeichnet auf dem Gebiete der
Spitzenindustrie den Beginn der Fabrik- und Maschinenarbeit
und mithin den Ruin der Handarbeit. Die kleinen Blümchen
über der durchsichtig gewebten Spitze sind in Seide ausge
schnitten, bemalt und aufgeklebt'. Französische Arbeit vor der
grossen Revolution.
389. Dichte Kante .aus gewebtem Leinen durch Zusammenzie
hung der Fäden der Kette im Fond klar gearbeitet. Das breit
spurige Muster tritt im gewebten Leinen auf halb klarem Fond
nur undeutlich zum Vorschein. Deutsche Klosterarbeit des XV111.
Jahrh.
390. Dichte Leinen-Borde in der Technik mit durchgezogenen
Fäden ähnlich wie im vorigen Muster gearbeitet. In der Musterung
des Fussstückes eine Zickzack-Form in gezogenem Klarwerk
ersichtlich. XV111. Jahrh.