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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 9)

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die meisterliche Linienführung und große 
Farbenpracht zeigen. Rusell Green, Van Laer, 
Iness, Walter Palmer, Ben Fester, Walter 
Clark, alle mehr oder weniger zur „tonal 
School" neigend, standen auch zuvorderst im 
Landschaftlichen. Sehr viel Aufmerksamkeit 
erregten die Arbeiten des jungen Jonas Lie, 
auf den ich bezüglich seinerSpezialausstellung 
zurückkomme. Im Figuralischen war es John 
W. Alexander, der sofort die Aufmerksam- 
keit auf sich zog durch eine in Linien und 
Komposition eigenartige Frauengestalt. Seine 
Porträte wirken nicht sehr individuell, son- 
dern mehr dekorativ. Auch die Farbenskala 
ist eine den dekorativen Zwecken angemes- 
sene. Robert Henris spanische Tänzerin im 
hochroten Gewand wirkte frappierend und 
auch seine anderen Gemälde, obgleich alle 
sehr verschiedenen Sphären angehörig - das 
eine das Porträt des Millionärs F. Ambrose 
Clark, ein anderes das Bildnis eines klug 
aussehenden Negers - zeigen Henri als einen 
jungen Meister, dessen Gestalten von künst- 
lerischer Empfindung durchglüht sind. Eine 
starke Künstlerpersönlichkeit tut sich in jedem 
kund und sie wirken daher originell. An 
Zartheit der feinen Individualisierung im 
Porträt steht wieder Alphonse jongers voran. Sehr gedankenvolle Bilder 
liefert Glackens, nur sind seine Farben etwas düster, aber in der kraftvollen 
Unmittelbarkeit gemahnen sie manchmal an Frans Hals. Ein anderer der 
Jungen, die ihre eigenen Wege gehen, ist George Luks. Sein tanzendes 
Kinderpaar ist so von Lust und Licht erfüllt, daß es einem wohl wird. 
Holländischer Eintiuß ist in der Behandlung sichtbar. Blommers scheint Luks 
nahe zu stehen, aber seine Farbe ist frischer. Warren B. Davis brachte 
Naturallegorien von subtilem Reiz, Frank Vincent Dumond glutvolle, 
poetische Darstellungen und auch hier wieder in erster Reihe sind John 
Hennings Frys Frauengestalten aus Mythen und Sagen zu nennen. Eine 
keusche Anmut mit edler Formengebung gepaart, ist ihnen eigen, die 
Farben sind nie grell, aber stets reich und harmonisch. Der Eindruck 
ruhiger Harmonie, bewirkt durch das Ebenmaß in Zeichnung, Farbe 
und Komposition, der Frys Schöpfungen auszeichnet, ist stets vorherr- 
schend. Meritt William Chase, der Kinder in ungemein großzügiger 
Weise darstellt, das Selbständige, ich möchte sagen Selbstverständliche 
amerikanischer Jugend so treßlich charakterisierend, hat auch für diese 
Isidor Konti, Brunnengruppe 
51'
	        
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