einfach und kräftig bleiben. Mit Glück
sind hie und da Motive der Indianer
angewandt. Andere tragen Piianzen-
motive. I-Iowes Arbeiten sind die
ersten, welche trachten, unsere
Farmerhausindustrie in künstlerische
Bahnen zu lenken. Sehr passend
erweisen sich derartige Vorhänge
und Decken im Verein mit den hier
so beliebten Missionsmöbeln von
geraden Formen und unpoliertem
Holz, die ich schon öfters besprach.
Viele Entwürfe für Exlibris-
Dedikationen fanden sich auf der
Ausstellung, von denen manche alt-
modisch, andere geschmacklos wirk-
ten. Aber auch von originellen Ideen
legten verschiedene Zeugnis ab. Zu
den anrnutigsten Entwürfen gehörte
derjenige von M. J. Schweitzer, der
einen wohltuend beruhigenden Ein-
Samuel Howe, Bauernstickerei druck hewßfbfingti wie Lektüre
eines gediegenen Buches.
So viel über die Ausstellung der „Architectural League". Tafft und
Bellknap, von denen ich letztes Jahr berichtete, daß sie Kunstgewerbeaus-
Stellungen veranstalten, haben damit wieder aufgehört und verkaufen nur
einzelne Waren. Sie haben allen Ansprüchen einer künstlerischen Zentral-
stätte für das Kunstgewerbe entsagt. Dafür muß konstatiert werden, daß die
„Keramic Society", die bisher einen dilettantenhaften Anstrich trug und
deshalb von mir in diesen Blättern noch gar nicht erwähnt wurde, sich
zu einer Vereinigung von künstlerischem Gepräge emporgearbeitet hat
und wenigstens für diese Branche des Kunstgewerbes jetzt als Zentrum
gelten kann. Früher beherbergte sie nur die Porzellanmalereien dilettie-
render Damen, jetzt sind Künstler und Künstlerinnen der Keramik bei-
getreten.
Einesteils beteiligen sich die großen Firmen Louis C. Tiffany, die für
Roockwood, Grueby etc. arbeitenden Künstler, anderseits sind individuelle
Leistungen solcher Einzelkünstler vertreten, die heute nicht mehr wie früher
bloß auf die farbige, ausländische Ware arbeiten, sondern die einheimische
Tonerde benutzen und Unterglasurarbeiten herstellen, denen die in letzter
Zeit erblühten kunstgewerblichen Schulen und die dem Kunstgewerbe ge-
widmeten Abteilungen hiesiger Colleges zur Förderung gedient haben.
Auf der keramischen Ausstellung Helen besonders die keramischen
Arbeiten von Louis C. Tiffany auf. Ganz kürzlich hat dieser sich auch auf