MAK

Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 9)

Keramik verlegt und produziert 
dunkelelfenbeinfarbige Gefäße, die 
in der Form seinen Gläsern ähneln 
und von äußerst künstlerischer Wir- 
kung sind. Dann erregte eine Vitrine 
mit Porzellanwaren von Mrs. Alsop- 
Robineau gerechtes Aufsehen. Ich 
hatte letztes Jahr schon Gelegenheit, 
zu erwähnen, daß Mrs. Alsop-Robi- 
neau Experimente mit amerikani- 
scher Porzellanerde gemacht und 
sehr gute Resultalte erzielt hat. Seit- 
dem hat sie bedeutende Fortschritte 
in der Herstellung ihrer Porzellan- 
waren gemacht. Sie erreicht sowohl 
inHochglanz- als inMattglanzwaren 
sehr schöne Resultate, die durch 
metallische Farben erzielt werden. 
Ihre Arbeiten zeichnen sich durch 
sehr geschmackvolle Formen aus. 
Die Dekoration ist stets eine dem , 
Zufall überlassene. Nachdem die SamuelHomlßaumnsmkm, 
Farbstoffe angewendet wurden, 
deren Wirkungen Mrs. Alsop-Robineau nun hinreichend erprobt hat, bilden 
die sich ineinander auflösenden Töne Gestaltungen und Nuancen, die oft 
von großer Schönheit sind. 
Außerdem fielen noch sehr günstig die Arbeiten von Marshall Fry auf. 
Dieser hat in früheren Ausstellungen besonders durch Blumendekorationen, 
die gerne naturalistisch" gehalten waren, aber durch die in den Grund ver- 
schwimmende Zeichnung und Farbe doch künstlerisch wirkten, sich hervor- 
getan. Jetzt hat er seinen Stil sehr geändert und zeigt Gefäße, die Dekora- 
tionen aufweisen, welche in japanischem Landschaftsstil gehalten sind. 
Durch geschmackvolle Farbenwirkungen und Auswahl solcher Motive, 
welche sich dem Objekte gut anpassen, weiß er reizvolle Effekte hervor- 
zubringen. Etwas Ähnlichkeit im Stil weisen die Arbeiten von Frau]. M. 
Hibler auf. Durch Originalität in der Zeichnung Helen die Malereien für 
Tischservice von Anna B. Leonard, der Präsidentin des Vereines auf. Miß 
M. M. Meinke, Miß Emily Peacock, Miß Catharine Sinclair und andere 
lieferten den Beweis, daß sich Fortschritte in den Arbeiten der individuellen 
Keramiker konstatieren lassen. Auch die Ausstellungen der Staatsschule 
für Keramik aus Alfred im Staate New-York, welche unter Leitung des 
Professors Binns steht, der sowohl eigene als Schülerarbeiten eingesandt hatte, 
sowie die Arbeiten der Klassen von Marshall Fry, welche auch der Aus- 
Stellung einverleibt waren, zeigten, daß allem Anschein nach unser Kunst- 

	        
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