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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 9)

gewerbe speziell in der 
Keramik am rasches- 
ten vorwärts kommt. 
OrientalischeEinüüsse 
sind in den Arbeiten 
der Schüler weit domi- 
nierender als solche 
der historischen euro- 
päischen Stile. 
Die mit der kerami- 
schen Ausstellung ver- 
einigteAusstellungvon 
Textilarbeiten, welche 
die Wände bedeckten, 
ließ keinen Zweifel dar- 
über, daß wir in diesem 
Zweige noch viel zu 
lernen haben, um 
künstlerische Resul- 
tate zu erzielen. Eine 
Sucht nach präraphae- 
litischen Motiven, die 
aber in absurde Geschmacklosigkeiten ausarteten, waltete hier vor. Da 
konnte man zum Beispiel entsetzliche Jungfrauen sehen, die in Kähnen 
mit Schwänen bespannt, auf einem Teppichgrund herumschwammen. Der 
poetische Titel: „Vögel des Landes der Mitternachtssonne" änderte nichts 
daran, daß uns die Proiile und Gesichter der Jungfrauen förmlich wie 
Ungeheuer verfolgten! Andere Absurditäten gab es mehr. Sehr wohltuend 
wirkten dagegen einige Teppiche, für welche Indianerrnotive verwendet 
worden waren. 
Helen R. Albee sind Entwürfe und Arbeiten dieses Genres zu danken 
und ebenso hat Lucy D. Thomson sich durch originelle Arbeiten ausge- 
zeichnet, die in Farbe und Zeichnung Anklänge an die Arbeiten unserer 
Ureinwohner zeigen. 
Als letzte der Ausstellungen fanden in den letzten Mai- und ersten Juni- 
tagen die Ausstellungen des New-Yorker „Teachers College" und „Cooper 
Institute" sowie des Brooklyner „Pratt Institute" statt. 
Die Kunstklassen des „Teachers College" stehen unter Leitung des Pro- 
fessors ArthurDow und diejenigen des „Pratt Institute" standen unter derselben 
und werden von einem Schüler Dows weiter geführt. Beide sind in erster 
Linie für Lehrer und Lehrerinnen bestimmt, aber da Professor Dow einen 
vorzüglichen Ruf als Zeichner für Kunstgewerbe besitzt und an beiden Insti- 
tuten die Klassen sehr gehoben hat, so strömen ihnen auch viele zu, die 
praktisch ihre Kenntnisse verwerten wollen. Die Klassen sind sehr auf orien- 
 
j. Grnniö, Studienkopf
	        
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