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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe V (1890 / 7)

illustrirten Manuscripten herbeizuschatfen, und solche Miniaturen sind theils im Holz- 
schnitt, theils auch in Farben vortrefflich wiedergegeben. Das Buch ist als eine Berei- 
cherung der Litteratur über Byzanz zu betrachten. J. v. F. 
a 
Die Kunst- und Alterthums-Denkmale im Königreich Württemberg. Im 
Auftrage des k. Ministeriums des Kirchen- u. Schulwesens bearbeitet 
von Dr. Eduard Paulus. Vollständig in to-tz Liefergn. a M. t'6o. 
l. Liefg. Stuttgart, Paul Netf, 188g. 
Neben diesem in Buchform erscheinenden und mit lllustrationen gezierten Inventar, 
das für sich als Ganzes zu betrachten ist, erscheint zugleich ein Atlas in Großfolio, mit 
Abbildungen in Lichtdruck, Lithographien, Zinkographien und Holzschnitt, der in 3c 
Lieferungen a Mark P60 circa 130 Tafeln enthalten wird. 
Schon im Jahre t8z4 wurde begonnen, die nDenkmaler des Alterthutns und der 
alten Kunst im Königreich Württemberg-t in den nWürttemberyschen Jahrbüchernu zu ver- 
öffentlichen. lm Jahre 1858 wurde ein besonderer Conservator der vaterländischen Kunst- 
und Alterthumsdenltmale bestellt, dem die Anlegung eines Verzeichnisses der erhaltens- 
werthen Gegenstände zur Pßicht gemacht wurde. Der eigentliche Vorläufer des vor- 
liegenden Werkes ist jedoch das nicht vollendete Werk: -Die Kunst des Mittelalters in 
Schwaben: von Heideloli", Bcisbarth und Anderen. Werthvolle Arbeiten über württem- 
bergische Kunstdenkmale enthalten ferner die Hefte des nwürttembergischen Alterthums- 
vereines- und manche derselben rühren vom Verfasser des vorliegenden Doppelwerkes 
her, so die Monographie von Maulbronn und Bebenhausen. 
Mit Benutzung aller genannten Publicationen und theilweise auch ihrer Abbildungen 
und Ergänzung der Lücken durch besondere Aufnahmen sollen lnventar und Atlas ein 
Gesammtbild der Württembergischen älterthumsdenkmale von der ältesten Zeit bis zum 
Ende des vorigen Jahrhunderts geben. Das Hauptgewicht ist jedoch auf die Zeit von 
1050-1750 gelegt. Vertreten sollen sein die Werke der Baukunst, Bildhauerei, Malerei und 
des Kunstgewerbes. Inventar und Atlas werden nach Kreisen und Oberamtern geordnet 
sein, und beginnen die vorliegenden beiden ersten Lieferungen, welche zum zgjährigen 
Regierungsiubilaum des Königs Karl erschienen sind, mit dem Neckarkreis, und zwar 
zunächst mit der Beschreibung der Alterthümer und Kunstdenkmale der Residenzstadt 
Stuttgart. H-e. 
' es 
Die Trierer Ada-Handschrift, bearbeitet und herausgeg. von K. Menzel, 
P. Corssen, H. Janitschelt, A. Schnütgen, F. Hettner, K. Lamprecht. 
Mit 38 Taf. Leipzig, A. Dürr, 1889. Fol. 120 S. M. 80. 
Seit einer Reihe von Jahren ist man in Deutschland und insbesondere in den 
Rhcinlanden bemüht, die daselbst befindlichen bedeutsamsten Denkmäler der ottonischen 
und karolingischen Buchmalcrei in Einzelpublicationen zu verbtfentlichen. Das vielseitige 
Interesse, das diese frühmittelalterlichen Handschriften dem Forscher darbieten, macht es 
dem Einzelnen immer schwieriger alle hierbei in Betracht kommenden Fragen zur Ent- 
scheidung zu bringen, welche Fragen häufig ganz verschiedenen Wissensgebieten ange- 
hören, weshalb ihre Lösung mannigfache disparate Specialforschungen zur Voraussetzung 
haben müsste. Um diesen Schwierigkeiten erfolgreich zu begegnen, hat man im vor- 
liegenden Falle zu dem Auskunftsmittel gegriffen, die Bearbeitung der Handschrift an 
ebensoviele Mitarbeiter zu vertheilen, als verschiedene Forschungsgebiete dabei in Betracht 
kommen. Mit der inneren Beschaffenheit der Handschrift beschäftigen sich der Paläograph 
Menzel, der Bibeltextkritiker Corssen und der Kunsthistoriker Janitschek. Wenn irgend 
etwas geeignet ist, die Zweckmäßigkeit einer solchen Arbeitstheilung zu bestätigen, so 
ist es der Umstand, dass alle die drei genannten Gelehrten hinsichtlich der Zeitstellung 
und der Filiationsverhältnisse der Handschrift zu denselben bestimmten Resultaten gelangt 
sind, somit durch die wechselseitige Controle zugleich eine glänzende Rechenprobe für 
die Einzelergehnisse geliefert erscheint. Der äußeren Ausstattung haben Schnütgen und 
Hettner ihre Ausführungen gewidmet, wobei dem Ersteren die Untersuchung des Einbandes 
als solchen, dem Zweiten die Besprechung des daran befestigten spätantiken Cameo's zu- 
gefallen ist. Um den parallelen Arbeiten der einzelnen Mitarbeiter in ihrer Gesammtbeit 
den erwünschten einheitlichen Stempel aufzudrücken, bedurfte es natur emäß der Da- 
zwischenkunft eines Redaeteurs. dessen Thätigkeit gleichwohl über blo e geschäftliche 
Vermittlung hinausging und daher auf einer genauen Kenntniss der Handschrift itn 
Allgemeinen begründet und von wissenschaftlichem Geiste geleitet sein musste. Dieser 
ebenso unumgänglichen als wenig dankbaren Aufgabe hatte sich Bibliothekar Lamprecht 
unterzogen. ' Rgl.
	        
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