Rudolf Ribarz, Panneau
(Motive aus Veitshöchheim), 1897
Zweifel sein, in unserer Kunst wie in
der Bildhauerei handelt es sich um
Form. Die Farbe ist und bleibt ein
Mittel dazu. Vornehm wirkt, was als
Form gewollt und in diesem Sinne
durchgebildet ist. Es war mir wie ein
Trunk frischen Wassers in der allge-
meinen Dürre, als ich Ihre Wand sah;
die ältere holländische Landschaft ist
feiner als Ihre neueren Sachen: blei-
ben Sie Ihrer Natur treu und lassen
sich durch das Blendwerk nicht dazu
verführen, Ihrem künstlerischen Wert
Abbruch zu tun."
Pidoll hatte leider noch im Jahre
1897 Ursache zu folgenden Worten
an Ribarz: „Behalte nur Deinen jun-
gen Mut, der Erfolg wird sicher nicht
ausbleiben. Ich sehe fast täglich, daß
sich das Gute in irgend einer Weise
Bahn bricht. Nur geht das bei uns
eben langsam, langsam, auch wenn
Einer so flink ist wie Du . . . . . . Auch
das wird sicher kommen, wir stehen
vielleicht eben vor der Tür. . Ein
wenig Angst habe ich immer vor den
Wienern. Dieses lyrische Volk hat
keinen ernstlichen Sinn für die echte.
bildende Kunst und auch bei der größ-
ten Anerkennung wirst Du in Wien
immer zu raufen haben." Daß diese
Worte einem reifen Künstler zugeru-
fen werden konnten, der den Höhe-
punkt seiner Entwicklung bereits über-
schritten und schon fünf Jahre wieder
in seiner Vaterstadt Wien als Lehrer
gewirkt hatte - kennzeichnet seine
Stellung im Kunstleben.
Seine Rückkehr in die Heimat
war der Initiative des Grafen Latour
zu verdanken.
Fallenböck, ein junger, begabter Wiener, der zu Studienzwecken nach
Paris gegangen war, als er für eine erledigte Lehrkanzel (nach dem Tode
Sturms) an der Wiener Kunstgewerbeschule ausersehen wurde, fiel einem