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Seufzer auszustoßenBitte,
stellen Sie sich denselben
vor, aus der innerstenTiefe
eines schwerbedrängten
Menschen kommend . . ."
„Alle großen Pläne im
Kunsttreiben sind mir voll-
ständig unzugänglich und
bin ich heute durch eine
längere Besprechung mit
meinem Arzte zu einer Art
von pensioniertem Künst-
er geworden, was mir lei-
der keine Freude verur-
sachen kann."
Er gab nur seine Lehr-
tätigkeit gänzlich auf, aber
nicht das künstlerische
Schaffen. Ja seine Produk-
tivität wuchs sogar in sei-
ner allerletzten Zeit. Im
Jahre 1897 hatte er im
Künstlerhause noch in
großer Rüstigkeit erfolg-
Yeich eineKünektivausstek Rudolf Ribarz, Straße in Hall (Oberösterreich), 1904
lung veranstaltet, in der er
an seine frühere Tätigkeit anknüpfte. Als er mehrere Jahre später (1901) in
einem neuen Kunstsalon gleichzeitig mit Leistikow einige Zimmer füllte, war
vorwiegend der letzte Teil seiner Arbeiten vertreten und wer den schwer
Leidenden kannte, war erstaunt, die Kraft zu sehen, über welche er noch
verfügte. Ja in seinem letzten Sommer (1904) war eine Energie und ein Tem-
perament in manchen Bildern, das die Unsicherheit der Hand vollkommen
vergessen machte. Aus Bad Hall und aus Sierning sind solche Arbeiten vor-
handen, die wohl anders als die französischen, aber in ihrer Art merkwürdig
frisch und kühn anmuten.
Er empfand dies selbst und äußerte sich erfreut in seinen Briefen. So
schrieb er noch im August 1904: „Ich male jetzt mit einem so frischen
Temperament vor der Natur oder auch zu Hause an einer heimgebrachten
Arbeit, ganz ohne Ermüdung und mit einer so reinen Freude, wie ich sie
als schwerlebiger Charakter nicht in der Jugend empfunden habe."
An einer anderen Briefstelle freut er sich über sein merkwürdiges
Gedächtnis für die Natur, das ihm gestattet, unfertige Arbeiten auswendig
zu vollenden. Er wußte nicht, daß dieses letzte Aufleuchten seiner einstigen
Kraft ein Symptom seiner Krankheit war, die nun rasch einen bösartigen