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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 10)

Kluft zwischen ihr und dem Echo des bloßen 
Kopisten oder ehrgeizigen Plagiators bildet. Ihre 
Handarbeit trägt den Stempel des Fortschritts und 
der natürlichen Entwicklung. In solchen Resultaten, 
wie sie uns Penty und Spooner vorführen, liegt die 
Zukunft des englischen Möbels: in gesunden, kon- 
struktiven Linien, welche die Überlieferung des 
goldenen Zeitalters der englischen Hauseinrichtung 
würdig fortführen. 
Eine Möbelausstellung ohne die Zutaten des 
kleineren Hausrates, welches den Raum erst wohn- 
lich aussehen macht, sieht immer kahl und nüch- 
tern aus. So erhielt denn auch die Ausstellung von 
Penty und Spooner ihren Abschluß durch allerhand 
schöne Webestoffe aus Edmund Hunters St. Ed- 
mundsbury Weaving Works, einfache moderne 
Töpferarbeiten und vor allen Dingen durch die 
prächtigen Metallarbeiten - Kamingerät, Kerzen- 
leuchter, Bronze- und Silberbecher und so weiter - 
sxäzääiäinxjgffgäigrä:sie" der Artificers' Guild, einer Kunsthandwerker- 
' Genossenschaft unter derLeitung des Mr. Montague 
Fordham. Es versteht sich von selbst, daß bei der strengen Geschmacks- 
richtung von Penty und Spooner selbst alles mit ihren Möbeln ausgestellte 
Beiwerk auf denselben Prinzipien beruhen muß. So der vierarmige Kerzen- 
leuchter aus Schmiedeeisen und die beiden Becher aus Bronze und Silber 
mit Edelsteineinlagen von Edward Spencer. Wie bei den Möbeln verfolgt 
man hier die Adaptierung und naturgemäße Entwicklung solider alter Formen 
aus der bestenZeit. Alles dies zeichnet sich durch große Einfachheit der Formen 
und der Behandlung aus. Doch ist diese Einfachheit wohl berechnet und 
beruht nicht auf Ideenarmut oder Mangel an technischem Können. Daß die 
Mitglieder der Artiticers' Guild und speziell Mr. Montague Fordham den 
höchsten Anforderungen der Goldschmiedekunst gerecht werden können, 
ist aus der Silberkassette zu sehen, welche Mr. Fordham vor kurzem nach 
dem Entwurf von E. Spencer auf Auftrag der Stadt I-Ielensburgh für 
Sir James und Lady Colquhoun anläßlich ihrer Vermählung hergestellt hat. 
Die Kassete ist aus Silber und Bronze und ist mit Elfenbein, Email, Edel- 
steinen, grüner Fiji-Muschel und Vergoldung verziert. Die Symbole der Liebe 
und der Fruchtbarkeit, sowie die des Meeres - Helensburgh ist ein Seehafen 
und war ursprünglich von einem Mitglied der Colquhoun-Familie ge- 
gründet - spielen die Hauptrolle des Dekorationsplanes, der auf einen Vers 
des Dichters Charles Sedley basierte: 
„Love has still something of the Sea" 
„From which I-Iis Mother rose". 
(Amor hat an sich -noch etwas von der See, aus welcher seine Mutter stieg.) 

	        
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