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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 10)

Es muß ein eige- 
ner Zauber in dem 
Wesen des alten, , 
derben und humor- 
vollen Zimmermann 
gelegen haben, der 
auf seine überrnütige 
und hoffnungsvolle 
Schar die eigene Be- 
geisterung zu über- 
tragen vermochte; 
der die Überzeugung 
von der Notwendig- 
keit ernster und rast- 
loser Arbeit vor der . 
Naturtiefeinpüanzte, i 
der die Sehnsucht ' 
nach dertieferen Er- ' 
kenntnisvomWesen 
der Kunst in den jun- 
gen Seelen weckte . 
und förderte. , . 
Was aber Wien 
als Kunststadt da- 
mals den Künstlern 
bieten konnte, ken- 
nen wir aus dem 
Schicksal und den 
Worten des Märty- 
rers G. F. Wald- 
müller, der bitter 
genug davon zu sprechen wußte. Es ist nicht zu wundern, wenn sich der 
Drang auszuwandern in den jungen Gemütern festsetzte, die so sehr nach 
Anregung und Belehrung dürsteten und so wenig festen Boden unter sich 
fühlten; man war der akademischen Rezepte gründlich müde geworden, fand 
aber keine Führung für einen neuen Kurs. Wohl wußte man, wie es im 
Westen gärte, wie große Talente ganz neue Wege gebahnt und Großes voll- 
bracht hatten; aber nur ein einziger Kunsthändler hatte einzelne Bilder her- 
übergerettet, ganz wenige private Sammler hatten sie bei sich aufgenommen, 
ohne daß der volle Wert ihrer Erwerbungen gewürdigt wurde. Viel war in 
Wien nicht von der neuen erstarkenden Kunst zu fühlen. 
Ribarz hatte Energie und Mut genug, um den Entschluß, nach Paris zu 
ziehen, in sich reifen zu lassen. Er hatte, durch Schulfreunde begünstigt, 
Anschluß an kunstliebende Kreise der Wiener Gesellschaft, die Beziehungen 
j. Engelhan, Rudolf Ribarz 
57'
	        
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