Hofbraubaus in Braunschweig (restauriert)
Bauperiode angehört, angebracht wurde. Nachforschungen in Steyr ergaben,
daß dort ein Hafner Andreas Scheuchenstuel etwa 1593 Meister wurde und
in den Jahren 1603 und 1604 Zechmeister der I-Iafnerinnung in Steyr war.
Es beschäftigte sechs Gesellen und Knechte in seiner Werkstätte. Im Jahre
1615 erscheint er in den I-Iafnerakten das letzte Mal, dürfte also in diesem
Jahre verstorben sein. Andreas Scheuchenstuel ist somit als Fertiger der
erwähnten Bildplatte anzusehen, die dann in der Familie blieb und mit
der Verlegung ihres Gewerbes nach Wien auch diesen Wandel mit-
gemacht hat.
Was außerhalb Wiens in den Städten und Märkten Niederösterreichs
an Hafnerarbeiten gefertigt wurde, entnehmen wir am besten aus den
einzelnen Vorschriften für die Erlangung der Meisterwürde. Wiener-
Neustadt fordert: „einen sauberen kunstrechten Stuckofen, zweyen drey
Viertel Ellen hohen Häfen, wovon eines einen gemündelten, das andere
aber einen kugleten Ranft haben muß samt dazu gehörigen Sturz, item einen
von freyer Hand in die vier Eggen gerichteten Kachel".
Das Korneuburger Handwerk verlangt außerdem noch „einen Kirchen-
oder Hausknopf dessen Stingl beyläuiig Mannshoch die Schallen aber samt
den Spitz gleichformig dergestalten doch, daß die Schallen von einer
proportionirten Großen und Weithen seyn gegen den Stingl". Eggenburg