„Winserbaur-n" in Hamburg (Kaufmannshäuser an einem Fleet)
eigenem Markt- und Bürgerrecht sowie der Vergünstigung eines Jahr- und
Wochenmarkts ausgestattet, zählte Haag im XVI. Jahrhundert zu den
bedeutendsten Hafnerzentren des Landes. Reichliches Rohmaterial lieferten
die benachbarten Tonlager. Das beste kam aus der Erberspoint in der I-Iaid,
wofür die Haager Hafner an die Herren zu Rohrbach, welche Eigentümer
dieser Gründe waren, drei große Milchhäfen oder zehn kleinere Geschirre
lieferten. Selbstverständlich kam diese Abgabe dem bezogenen Material im
Werte nicht gleich und sicherten sich hiedurch die Rohrbacher nur das
Eigentumsrecht an der Erberspoint. Als hervorragende Meister werden in
Haag genannt: Lazarus Loindl (1580, ein Sohn des Zechmeisters ]örig Loindl
in Steyr), Leonhard Huebmer (I582 bis 1588 wiederholt erwähnt), Elias
Huebmer (1600 bis 1630) Michael Huebmer (1629), Max Staubentisch (1588),
Wolf Steger (1613 bis 1626), Jakob Khärmann (1610 bis 1630), Philipp
Lauss (1599), Georg Springinsfeldt (1614), Hans Gottvoll (1588) und Wolf
Gottvoll (1591). Zum Haager Handwerk gehörten noch die Hafner im
Hofamt Priel, in St. Peter in der Au, Ulmerfeld, Aschbach und Krenstetten.
Ihre Erzeugnisse mußten die Haager, da der Bedarf des Marktes und
der Umgebung bei der Massenfabrikation stets gedekt war, auch außerhalb
des Landes absetzen und so waren sie, da sich der Haager Bezirk wie ein
Keil nach Oberösterreich hineinschob, zum größten Teil auf dieses ange-