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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 11)

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Gelnhausen (Häusergruppe bei der Marienkirchc) 
namenlosen und nicht registrierten Schöpfungen zugewendet, die denselben 
Stempel der Zeit, wenn auch nicht jenen des Genius tragen. 
Künstlerische Empfindung und wohltuende Einheitlichkeit des Ge- 
schmacks sprechen aus den alten Stadtbildern, verleihen dem einfachen 
alten Bürgerhaus einen Reiz, den der moderne Architekt vergeblich zu er- 
reichen strebt. 
In seiner Studie über „Stil in der Baukunst" hat ein hervorragender 
moderner Architekt, H. P. Berlage, diese Tatsache zu begründen versucht. 
Er kennzeichnet diesen Reiz, indem er die „Einheit in der Vielheit" alter 
Kunsttätigkeit hervorhebt und die Zerrissenheit unserer sozialen Verhältnisse 
dafür verantwortlich macht, daß wir der Ruhe und Geschlossenheit auch in 
unserer Kunsttätigkeit entbehren müssen. 
Mag man auch mit Berlage noch so sehr davon überzeugt sein, daß wir 
nach Überwindung des formal-ästhetischen Ballastes wieder auf den Weg 
zu unbefangener Ausdrucksfähigkeit gelangen, daß die sozialen Kämpfe 
unserer Tage endlich dazu führen müssen, auch den Lebensformen kom- 
mender Geschlechter die Einheitlichkeit zurückzuerobern - man wird immer 
wieder gerne zur Betrachtung alter Kunstübung zurückkehren und in ihrer 
Ruhe und Bestimmtheit Anregung zu neuem Wirken finden. 
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