557
im Aufbau, einer
typischen Grund-
rißbildung der
Anschauung ge-
genüber, die in
denselben alten
Bauwerken so
gerne den roman-
tischen Zug be-
tonte, das zufällige
Zusammentreffen
scheinbarer Will-
kürlichkeitennach-
ahmenswert fand,
so werden wir
diese Auffassung
wesentlich ein-
schränkenmüssen.
Wir müssen er-
kennen, daß wir
es hier in erster
Linie nicht bloß
mit formalem
ÜberHuß, sondern g _ (u. m w"
öfter mit einer - m
klugen Ökonomie,
nicht mit unruhi-
ger Vermehrung
von äußeren Ein-
fiüssen, sondern
mitdemAusbauen
und Ausbilden ein-
fachster Grundla-
gen zu tun haben.
Solch prächtige alte Platz- und Straßenbilder wie etwa jene von Hildes-
heim lassen sich nicht willkürlich auf malerische Wirkung hin komponieren.
Nehmen wir jeden einzelnen Bau vor, so spricht Zweckmäßigkeit und klare
Vernunft, die heute noch überzeugend wirken müssen, aus jeder Anordnung.
Ja oft werden wir zu unserem Erstaunen gewahr, daß die Einzelheiten,
deren Zusammenwirken sich so merkwürdig fesselnd und anziehend gestaltet,
überhaupt nur schwer faßbar und charakterisierbar sind.
Undwenn wir uns von der kunsthistorisch- formalenPhrase emanzipieren,
die nach dem Vorhandensein dieses oder jenes Ornaments, dieser oder jener
Gliederung den Wert und die Rangstellung der Bauwerke bemißt, so werden
Häusergruppe beim Andreasplatz in Hildesheim
78'