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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 11)

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H. E. v. Berlepsch-Valendäs in Planegg-München, Nische in der Kajüte I. Klasse des neuen Bodenseedampfers 
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Publikums kommen, wenn ein und dasselbe bauliche Thema, des Gestal- 
tung mit dem Zweck in engster Verbindung stehen müßte, bald in die 
Zwangsjacke des einen oder anderen Stils gesteckt wird, mithin in jeder 
X-beliebigen Behandlungsweise seine Lösung finden kann! Was nützen 
diese kostspieligen Stilspeisekarten, die man in jeder ihres früheren Gewan- 
des entkleideten modernen Großstadt findet! Sind sie nicht geeignet, alle 
klaren Begriffe auf den Kopf zu stellen und diejenigen, die einschlägige Stu- 
dien treiben, zu rückgratlosen Künstlerexistenzen zu machen! Was soll man 
zu Schöpfungen, wie zum Beispiel der großen Mainzer Eisenbahnbrücke, 
sagen, wo man die Zufahrtstore kurzweg im Stil romanischer Burganlagen 
behandelte, dahinter aber die Widerlager für die riesigen eisernen Bogen setzte, 
die den Strom überbrücken. Statt von den Alten den Ausdruck zweckent- 
sprechender Äußerungsweise zu lernen, stiehlt man ihnen kurzerhand ein 
Stück ums andere vom Leib und verpüanzt es wahllos dahin, wo gerade 
geeignete Nachfrage sich einstellt. So werden eine Menge von Bestrebungen, 
sich monumental zu äußern, für vernünftiger erzogene Generationen als es die 
heutige ist, zu Erinnerungszeichen künstlerischen Unvermögens herabsinken. 
Daß der Zweck die Form bedingt, ist auf einem anderen Gebiete als dem 
der Baukunst zum vollsten Ausdruck gekommen: auf dem des Maschinen- 
8!
	        
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