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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 1)

 
Toggenburger Häuser, Hofstetten bei Peterszell 
Zu den Landstrichen der Schweiz, die einen ganz individuellen Ausdruck 
im bürgerlich-baulichen Wesen zeigen, zählt das Toggenburg. Sind auch 
manche Erscheinungen, die sich ebenso beim Bauernhause anderer Tal- 
schaften finden, herübergenommen, so zum Beispiel das mehr in horizontaler 
als in vertikaler Richtung entwickelte Fenster und anderes, so haben sich 
doch eine ganze Reihe von lokalen Erscheinungen gebildet, die bei den übri- 
gen Typen des Schweizer Holzhauses in abweichender Weise ausgestaltet 
sind, oder gar nicht vorkommen. Gründlichere Verschiedenheiten im ganzen 
Habitus und im Detail, als sie zum Beispiel zwischen dem Berner Haus 
(des deutschen I-Iügellandes) und dem Toggenburger Haus bestehen, lassen 
sich trotz vereinzelter gemeinsamer Züge kaum denken. Im Kontrast zu 
den Bauten der neueren Zeit freilich steht das eine wie das andere als das 
höher Geartete da. 
Das Toggenburg ist ursprünglich und zum guten Teil heute noch auf 
landwirtschaftlichen Betrieb angewiesen. Großgrundbesitz existiert nicht, 
wohl aber eine wohlhabende, tätige bäuerliche Bevölkerung, die mit der im 
Kanton St. Gallen blühenden Textilindustrie in reger Fühlung steht. Der 
Betrieb von Hausindustrie bildet die Regel, nicht die Ausnahme, wird aber 
durch eigentlichen Fabriksbetrieb mehr und mehr zurückgedrängt. Indes sind 
schon bei den zum Teil über zweihundert Jahre alten, hier wiedergegebenen 
Beispielen, also zu einer Zeit, wo die Industrie, falls man von einer solchen
	        
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