oft zum Ersticken voll-
gestopft haben, von
dieser ganz natürlichen
Enthaltsamkeit des
Volkssinnes zu lernen;
gewiß haben wir diese
elementare Art von
Schönheit und Kunst,
die dem Volke selbst
natürlich gar nicht be-
wußt ist und nur für uns
in seiner Arbeit steckt,
für unser eigenes Leben
vielfach erst zu er-
obern und durchzusetzen. Die Ausstellung bietet uns von diesen schmuck-
losen, dennoch aber reizvollen, weil in sich vortrefflichen Volksarbeiten
eine Anzahl von Beispielen, die leicht hätten vermehrt werden können,
wäre nicht die Konkurrenz der im engeren Sinne volkskünstlerischen Dinge
zu bestehen gewesen, auf welche das ganz besondere Absehen und die eigent-
liche Liebe der Veranstalter gerichtet war, vielleicht sogar mit Unrecht
gerichtet war. Ich glaube fast, eine sorgfältige Auswahl oder Betonung
jener nur irn elementaren Sinne künstlerischen, ausschließlich durch
Materialgerechtigkeit, vollkommene Zweckmäßigkeit und Formgesetzlichkeit
wirkenden Volkserzeugnisse, wie sie in glücklicher Stunde aus der Hand des
Arbeiters wie aus der Hand der
Natur selbst hervorgehen, hätte
der Gedankenrichtung unserer
Ausstellung, ihrer eigentlichen
Hauptabsicht und Möglichkeit
zu wirken mehr entsprochen,
als das Voranstellen der bewuß-
ten, wirklich schön vermeinten,
als „Kunst" zur Welt gekom-
menen Bauernkunst, deren Fa-
den wir unmittelbar ja gar nicht
aufnehmen können, weil er tief
unter unserem Niveau sich in
der braunen Scholle des Volks-
tums verliert.
Ich habe bereits an einem
anderen Orte - Feuilleton der
„Neuen Freien Presse" vom
20. November 1905 - die orga-
Bemalte: Brautschaif, Alt-Grödener Arbeit (Kat. saß) fliSChe EfltSfehüngSart dieSßf
Milchgeläß aus Ahornholz, aus der Umgebung von lsfebna (Kat. 1698)